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Der Radialislappen bei der Rekonstruktion totaler Nasendefekte - ein neues Konzept
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Die Rekonstruktion (sub)totaler Nasendefekte erreicht trotz verbesserter Techniken (lückenlose Rekonstruktion des Gerüstes, zweizeitige Ausdünnung des Stirnlappens) meist nicht den Standard einer zeitgemäßen epithetischen Versorgung.
Nach unserer Einschätzung ist dies meist Folge der labilen Innenauskleidung: Schrumpfung und Minderperfusion begünstigen Atrophie und Deformation des Gerüstes. Durch Verwendung eines Unterarmlappens soll das operative Konzept verbessert werden.
Methoden: Seit 1999 haben wir bei 6 Patienten mit (sub)totalen Defekten die etablierte durch mikrovaskuläre Lappentechnik ergänzt. Die Erfahrungen mit den ersten 5 Patienten führten zu einem modifizierten Konzept, das beim 6. Patient zur Anwendung kam: 1. OP: Rekonstruktion des Nasenseptums (z.B. Rotation), Neubilden der übrigen Innenauskleidung durch Unterarmlappen,
passagere Abdeckung mit ausgedünnter Vollhaut, Vorschneiden des paramedianen Stirnlappens nach Schablone. 2. OP (nach 4 Wochen): Entfernung der Hautabdeckung, Ausdünnen des Unterarmlappens, lückenlose Rekonstruktion des Nasengerüstes mit Rippenknorpel, Neubildung der äußeren Oberfläche durch stark ausgedünnten Stirnlappen. 3. OP (nach 8 Wochen): Durchtrennen des Lappenstiels, Decken des verbliebenen Hebedefektes.
Ergebnisse: Mit dem neuen operativen Konzept wurde ein funktionell und ästhetisch besonders gutes, beständiges Ergebnis
erzielt.
Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion der inneren Nasenauskleidung mit einem Radialislappen in einem ersten operationsschritt führt zu einem gut perfundierten, sehr stabilen Transplantatlager und damit zu einem kalkulierbaren Endergebnis.