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Untersuchungen zum optimalen Zeitpunkt der Hördiagnostik bei Frühgeburten und Risikokindern
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Vor dem Hintergrund des Konsensuspapieres zur Einführung des flächendeckenden Hörscreenings bei Neugeborenen ,erhebt sich die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt einer solchen Untersuchung bei Frühgeborenen und Risikokindern.
Ziel unserer Untersuchungen war es, Grenzen und methodenbedingte Probleme herauszuarbeiten, um Aussagen zum zweckmäßigen Zeitpunkt der Untersuchung zu erarbeiten.
Methode: Wir untersuchten 54 Frühgeborene und 46 reife Neugeborene im Hinblick auf Prävalenz und physikalische Eigenschaften der TEOAE in Abhängigkeit vom Reifezustand der Kinder. Die Gruppeneinteilung erfolgte entsprechend der rechnerischen postkonzeptionellen Woche (RPW) und des Gewichtes am Untersuchungstag.
Ergebnisse: Der Nachweis von akustisch evozierten Potentialen erreicht eine deutlich höhere Reproduzierbarkeit ab der 34.RPW mit einem Anstieg von 46 auf 78% aller untersuchten Kinder. Wirklich zuverlässige Ergebnisse werden erst nach der 36. RPW erreicht. Von diesem Zeitpunkt an reduziert sich auch der zeitliche Aufwand, der mit der Erhebung der Befunde verbunden ist. Da auch physikalische Faktoren wie Frequenz der Emission und Schalldruckpegel die Aufzeichnungen beeinflussen, u.U. gar verfälschen, sollten die Screeninguntersuchungen erst nach der 36.-40 RPW erfolgen, um den Anteil falsch negativer Ergebnisse zu minimieren.
Diskussion: Es zeigten sich deutliche Unterschiede im Emissionsnachweis in Abhängigkeit von der rechnerischen postkonzeptionellen Woche. Stabile Ergebnisse waren erst nach der 36. RPW zu verzeichnen. Dafür waren neben dem Anstieg des mittleren Schalldruckpegels auch die Verschiebung des Frequenzmittelwertes des TEOAE-Spektrums verantwortlich.