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Orbitale Komplikationen einer akuten und chronischen Rhinosinusitis: Analyse der Einflussfaktoren auf Verlauf und Therapie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Die Einbeziehung der Orbita in eine akute oder chronische Sinusitis ist deren häufigste Komplikation. Sie kann wiederum Ausgangspunkt für lebensbedrohliche intrakranielle Folgeerkrankungen sein.
Methode: In der vorliegenden Untersuchung wurden die Symptome, die Ätiologie, die mikrobiologischen, augenärztlichen und neuroradiologischen Befunde von 113 betroffenen Patienten in einem Zeitraum von 1988-2005 analysiert. Weiterhin wurden die Indikationen, Art, Umfang und Langzeitergebnisse der konservativen oder chirurgischen Therapie retrospektiv untersucht. Ergebnisse: Das Alter der Patienten lag zwischen 1 und 71 Jahren (Durchschnittsalter: 23 Jahre).Insgesamt traten 137 orbitale Komplikationen auf. Der Großteil der Patienten mit orbitaler Komplikation (84%) hatte eine akute Sinusitis. Die Häufigkeit der orbitalen Komplikation stellt sich wie folgt dar: entzündliches Orbitaödem 37%, orbitale Periostitis 20%, subperiostaler Abszess 13%, Orbitaphlegmone 30% sowie in 18 Fällen eine Zele.
In 75% der Fälle wurde endonasal, mikroskopisch-endoskopisch und in 27% wurde zusätzlich oder ausschließlich extranasal operiert werden. 21 Patienten waren von einem Rezidiv betroffen und mussten nachoperiert werden. Gründe hierfür waren u.a. eine zusätzliche Abkapselung des Abszesses in der Orbita.
Schlussfolgerung: Die Resultate zeigen, daß die orbitale Komplikation einer akuten oder chronischen Sinusitis einer schnellen interdisplinären Diagnostik bedarf. Abhängig von den erhobenen Befunden entsprechend der Stadieneinteilung sollte entweder ein konservativer Therapieversuch oder eine unverzügliche chirurgische Intervention erfolgen. Jeder einzelne Fall bedarf jedoch einer genauen Analyse, auf die in der Präsentation eingegangen wird.