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Beeinflusst der Zeitpunkt der Neck Dissection die Prognose bei en- oder transoral operierten Karzinomen von Mundhöhle, Oro- und Hypopharynx?
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Während in früheren Zeiten Primärtumor und regionäres Lymphabflussgebiet nach dem Prinzip der Blockoperation „en bloc“ operiert wurden, hat sich inzwischen das Konzept der diskontinuierlichen Behandlung etabliert. Hierbei kann die Neck Dissection entweder im Rahmen der Operation des Primärtumors oder in zeitlichem Abstand hierzu durchgeführt werden. Letztgenanntes Vorgehen findet vor allem zur Reduzierung der Wahrscheinlichkeit einer mukokutanen Fistel Anwendung.
In vorliegender retrospektiver Analyse wurde geprüft, ob beide Vorgehensweisen onkologisch gleichwertig sind.
347 Patienten, hierunter 41 Frauen, qualifizierten sich für die Auswertung. Die Primärtumoren waren zu 40,6% in Mundhöhle, zu 45,3% im Oropharynx und zu 14,1% im Hypopharynx lokalisiert. Alle Primärtumoren wurden en- bzw. transoral reseziert. Eine elektive Neck Dissection erfolgte bei 29,7%.
Bei 69,2% erfolgten Tumorresektion und Neck Dissection zeitgleich (Gruppe 1), bei 30,8% wurde die Neck Dissection zweizeitig durchgeführt (Gruppe 2).
Die rezidivfreien 5-Jahres-Überlebensraten betrugen 60,3% für Gruppe 1 und 56,9% für Gruppe 2 (p=0,33 im Logrank-Test). In Gruppe 1 traten 7,9% und in Gruppe 2 9,3% regionäre Rezidive auf. Bei einer multivariaten Cox-Regression konnte der Neck-Dissection-Modus ebenfalls nicht als relevanter Prognosefaktor identifiziert werden.
Es darf somit geschlussfolgert werden, dass das Konzept einer zweizeitigen Neck Dissection bei Fistelgefahr keinen erkennbaren onkologischen Nachteil aufweist.