gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Beeinflusst der Zeitpunkt der Neck Dissection die Prognose bei en- oder transoral operierten Karzinomen von Mundhöhle, Oro- und Hypopharynx?

Meeting Abstract

  • corresponding author Frank Waldfahrer - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Ercan Guerlek - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Georgios Psychogios - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Heinrich Iro - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod439

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod439.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Waldfahrer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Während in früheren Zeiten Primärtumor und regionäres Lymphabflussgebiet nach dem Prinzip der Blockoperation „en bloc“ operiert wurden, hat sich inzwischen das Konzept der diskontinuierlichen Behandlung etabliert. Hierbei kann die Neck Dissection entweder im Rahmen der Operation des Primärtumors oder in zeitlichem Abstand hierzu durchgeführt werden. Letztgenanntes Vorgehen findet vor allem zur Reduzierung der Wahrscheinlichkeit einer mukokutanen Fistel Anwendung.

In vorliegender retrospektiver Analyse wurde geprüft, ob beide Vorgehensweisen onkologisch gleichwertig sind.

347 Patienten, hierunter 41 Frauen, qualifizierten sich für die Auswertung. Die Primärtumoren waren zu 40,6% in Mundhöhle, zu 45,3% im Oropharynx und zu 14,1% im Hypopharynx lokalisiert. Alle Primärtumoren wurden en- bzw. transoral reseziert. Eine elektive Neck Dissection erfolgte bei 29,7%.

Bei 69,2% erfolgten Tumorresektion und Neck Dissection zeitgleich (Gruppe 1), bei 30,8% wurde die Neck Dissection zweizeitig durchgeführt (Gruppe 2).

Die rezidivfreien 5-Jahres-Überlebensraten betrugen 60,3% für Gruppe 1 und 56,9% für Gruppe 2 (p=0,33 im Logrank-Test). In Gruppe 1 traten 7,9% und in Gruppe 2 9,3% regionäre Rezidive auf. Bei einer multivariaten Cox-Regression konnte der Neck-Dissection-Modus ebenfalls nicht als relevanter Prognosefaktor identifiziert werden.

Es darf somit geschlussfolgert werden, dass das Konzept einer zweizeitigen Neck Dissection bei Fistelgefahr keinen erkennbaren onkologischen Nachteil aufweist.