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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Lebensqualität nach Laryngektomie in Abhängigkeit von der Ersatzstimmart – Ergebnisse einer multizentrischen Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Susanne Singer - Abt. Sozialmedizin, Leipzig
  • Andreas Dietz - Universitätsklinikum, Leipzig
  • Jens Oeken - Klinikum Chemnitz, Chemnitz
  • Eckart Klemm - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Dresden
  • Hans-Joachim Vogel - Krankenhaus Riesa, Riesa
  • Marc Bloching - Universitätsklinikum, Halle
  • Dorit Wollbrück - Abt. Sozialmedizin, Universität, Leipzig
  • Alexandra Meyer - Abt. Sozialmedizin, Universität, Leipzig
  • Reinhold Schwarz - Abt. Sozialmedizin, Universität, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod430

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod430.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Singer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Beantwortung der Frage, welche Ersatzstimme nach einer Laryngektomie primär angebahnt werden soll, hängt auch davon ab, mit welchen Lebensqualitätseinschränkungen nach der Operation zu rechnen ist.

Methoden: In einer multizentrischen Studie wurden 217 laryngektomierte Patienten aus 6 HNO-Kliniken Mitteldeutschlands in persönlichen Gesprächen befragt. Erhebungsinstrumente waren die Fragebögen der EORTC (C30 und H&N35), der Fragebogen nach Hilgers & Ackerstaff und der Postlaryngektomie-Telefonverständlichkeits-Test. Die Auswertung erfolgte über Varianzanalysen (Adjustierung nach Alter und Zeitabstand zur Laryngektomie) und Korrelationen.

Ergebnisse: Die häufigsten Lebensqualitätseinschränkungen gibt es beim Riechen und Schmecken, die Patienten müssen außerdem häufig husten, sind oft kurzatmig und das sexuelle Leben hat sich verschlechtert. Erst danach werden Beeinträchtigungen des Sprechens genannt. Diese sind signifikant unterschiedlich bei den verschiedenen Ersatzstimmarten. Alle anderen Lebensqualitätsbereiche - z. B. Allgemeinzustand, psychisches Befinden, Fatigue, Kurzatmigkeit, Schlaf, Appetit, Schmerzen, Schlucken, soziale Kontakte, Sexualität, Probleme beim Essen, Husten – unterscheiden sich nicht. Subjektive Einschätzung und objektive Messung der Sprechverständlichkeit korrelieren nur gering (r = .5). Einige Patienten mit schlechter Sprechverständlichkeit fühlen sich dadurch nicht sehr beeinträchtigt (r = -.4).

Schlussfolgerung: Da nicht für alle Patienten das Sprechenkönnen erste Priorität hat, muss abgewogen werden, welcher chirurgische Aufwand mit welchem medizinischen Risiko beim jeweiligen Patienten gerechtfertigt ist. Patienten schätzen die Situation oft anders ein als der Arzt.

Unterstützt durch Bundesministerium für Bildung und Forschung.