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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Wertigkeit bildgebender Verfahren zur Detektion von Fernmetastasen bei Erstdiagnose fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Jan-Christoffer Lüers - HNO-Uniklinik Köln, Köln
  • Claus Wittekindt - HNO-Uniklinik, Köln
  • Peter Klußmann - HNO-Uniklinik, Köln
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Uniklinik, Köln
  • Karl-Bernd Hüttenbrink - HNO-Uniklinik, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod394

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod394.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Lüers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die präoperative Diagnostik umfasst bei fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich neben der Beurteilung des Primärtumors auch den Nachweis bzw. Ausschluss einer Fernmetastasierung. Die Wertigkeit der angewendeten bildgebenden Verfahren ist umstritten. Generell empfohlen ist zum präoperativen Screening lediglich eine konventionelle Röntgenaufnahme der Lunge.

Methoden: In einer prospektiven Studie wurde bei 66 Patienten mit der Erstdiagnose eines Plattenepithelkarzinoms des oberen Aerodigestivtraktes der Stadien T3/T4 nach UICC präoperativ ein Röntgen-Thorax, ein CT-Thorax, sowie eine Ultraschall- und CT-Untersuchung des oberen Abdomens und eine Skelettszintigraphie durchgeführt.

Ergebnisse: Die CT-Untersuchung des Thorax erbrachte bei 53% der Patienten unspezifische pathologische Lungenbefunde, und bei 18% den Verdacht auf einen Zweittumor. In 6% der Fälle wurde hierdurch die Therapieentscheidung beeinflusst. Der Röntgen-Thorax erfasste in 33% der Fälle pathologische Lungenbefunde. Die Therapieentscheidung blieb durch das Röntgenbild in sämtlichen Fällen unbeeinflusst. Die CT-Untersuchung des Abdomens beeinflusste lediglich bei einem Patienten die Therapieentscheidung. Das Sono-Abdomen blieb sowohl für die Erkennung pathologischer Leberparenchymbefunde wie auch für die spätere Therapieentscheidung gänzlich unbedeutend. Durch Skelettszintigraphie wurde in keinem Fall eine Fernmetastase detektiert.

Schlussfolgerungen: Unter den untersuchten Verfahren zur Fernmetastasensuche erwies sich die CT-Untersuchung des Thorax als diejenige, die den größten Einfluss auf die spätere Therapieentscheidung hatte.