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Identifizierung der Regulation funktioneller Gengruppen mittels der Microarray-Technik bei Kopf-Hals-Karzinomen
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Die molekularen Mechanismen, die der Karzinogenese von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches zu Grunde liegen sind größtenteils noch unbekannt und in der Vergangenheit wurden nur einzelne tumorbiologische Faktoren in Zusammenhang mit klinischen Verläufen oder Parametern gebracht. Die Entwicklung der Microarray-Technologie erlaubt die Untersuchung tausender Gene und gesamter funktioneller Gengruppen. Die Identifizierung von Alterationen funktioneller Gruppen auf molekularer Ebene, die in die Karzinogenese involviert sind, kommt dem biologischen Geschehen näher und kann zu einer elementaren Änderung und Individualisierung von Diagnose, Therapie und damit auch der Prognose der Patienten führen. Ziel der Untersuchung war es Transkriptionsunterschiede apoptoseassoziierter Gene zwischen normaler Mukosa und Tumorgewebe des oberen Aerodigestivtraktes zu identifizieren. Die mRNA Expression von 408 apoptoseassoziierten Genen wurde mittels Microarray-Technik in normaler Mukosa (n=4) und in Tumorgewebe (n=8) von Karzinomen des Kopf-Hals-Bereiches bestimmt. Es wurden 11 Gene identifiziert, die mit antiapoptotischen Prozessen assoziiert sind und eine Überexpression im Karzinomgewebe zeigten. Zusätzlich war die Expression von 12 Genen mit proapoptotischer Funktion und von 5 DNA-Replikation und Zellzyklus assoziierten Gene herunterreguliert im Tumorgewebe. Außerdem zeigten sich 6 von 8 Genen assoziiert mit der Lymphozytenaktivierung eine niedrigere Expression im Tumorgewebe. Diese Ergebnisse zeigen zum einen die Bedeutung der Untersuchung gesamter funktioneller Gruppen auf molekularer Ebene für das Verständnis der Karzinogenese und zum zweiten die potentielle Bedeutung der Microarray-Technologie für Diagnostik und individualisierte Therapie von Malignomen.