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Ableitung negativer Mukosapotentiale (NMP) an verschiedenen Orten der menschlichen Nasenschleimhaut
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Untersuchungen beim Menschen deuten auf eine unterschiedliche Ausprägung der intranasalen trigeminalen Chemosensorik hin. In der vorliegenden Studie wurden topographische Unterschiede in der trigeminalen Sensitivität der menschlichen Nasenschleimhaut mithilfe des Negativen Mukosa Potentials (NMP) untersucht. NMP werden als elektrophysiologische Korrelate der Aktivität nozizeptiver Neurone betrachtet.
Material und Methoden: An der Untersuchung beteiligten sich 29 Probanden im Alter von 19 bis 42 Jahren (16 Männer, 13 Frauen). Die trigeminale Stimulation erfolgte mit 60% CO2, welches mithilfe eines computergesteuerten Olfaktometers (OM6b, Burghart Instruments, Wedel) in die Nase der Probanden geleitet wurde (Reizdauer 500 ms, Interstimulusintervall ca. 30 s). Die Ableitung der NMP erfolgte mit einer schlauchförmigen Elektrode (AgAgCl, Außendurchmesser 0.8 mm, in 1% Ringer-Agar). Als Ableitorte wurden die jeweils anterioren Anteile der Nasenscheidewand, die untere Muschel und die Rima olfactoria gewählt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die größten Amplituden der NMP im Bereich des Nasenseptums und die geringsten Antworten in der Regio olfactoria ableitbar sind.
Schlussfolgerung: Dies deutet auf eine unterschiedliche Verteilung trigeminaler Neurone in der menschlichen Nasenschleimhaut hin mit einer besonders hohen Dichte im Bereich des Naseneingangs. Der Grund hierfür könnte in der Schutzfunktion des trigeminalen Systems hinsichtlich der Inhalation potentiell toxischer Gase liegen. Weitere Untersuchungen mit verschiedenen trigeminalen Substanzen in unterschiedlicher Konzentration erfolgen derzeit.