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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Effekte systemischer und topischer Therapien bei Riechstörungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Kathrin Binkowski - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität zu Köln, Köln
  • Michael Damm - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität zu Köln, Köln
  • Eva Fischer - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität zu Köln, Köln
  • Gero Quante - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität zu Köln, Köln
  • Karl-Berd Hüttenbrink - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität zu Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod316

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod316.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Binkowski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Riechtherapie werden insbesondere Corticosteroide, aber auch Vitamine und andere Substanzen eingesetzt. Ziel der Untersuchung war es, die Wirksamkeit standardisierter Therapieprotokolle bei Riechstörungen verschiedener Ursachen zu evaluieren.

Methoden: 130 Patienten aus der Riech- und Schmecksprechstunde der HNO-Klinik der Universität zu Köln wurden in die Auswertung einbezogen. Die Ursachen der Riechstörungen wurden wie folgt klassifiziert: postviral 38%, sinunasal 24%, idiopathisch 21% und traumatisch 12%. Die Patienten erhielten in Abhängigkeit vom Ansprechen auf einem systemischen Cortison-versuch entweder eine topische Steroidtherapie oder hochdosiert Vitamin-B-Komplex. Das Ansprechen auf die Therapie wurde mit dem Sniffin’Sticks-Test Stufe2 untersucht und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Der SDI verbesserte sich nach Betamethasongabe (315mg Prednisolon-Gesamtdosisäquivalent über 3 Wochen) in der Gesamtgruppe signifikant (p<0,05). Die Cortisontherapie hob die Riechleistung klinisch markant bei 25% der sinunasalen und 27% der postviralen Störungen (p<0,05) an. Beim erfolgreichen Ansprechen auf die vorgenannte Therapie konnte die Verbesserung des Riechvermögens bei 42% der Patienten mit topischen Steroiden stabilisiert werden. Die Anschlusstherapie mit Vitamin-B-Komplex verbesserte das Riechvermögen jedoch nur ungenügend.

Schlussfolgerungen: Ein Ansprechen auf eine niedrig dosierte orale Cortisontherapie ist bei einem Viertel der sinunasalen und postviralen Riechstörungen zu erwarten. Dagegen stieg der SDI-Score bei traumatischen und idiopathischen Störungen nur in Einzelfällen an. Hilfreich wären daher klinische Indikatoren, die uns die Erfolgsaussichten eines Therapieversuchs besser einschätzen lassen.