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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Mastoiditis tuberculosa als klinische Erstmanifestation einer offenen Lungentuberkulose

Meeting Abstract

  • corresponding author Sebastian Burg - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Henrik Losenhausen - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Joachim Hammersen - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Peter Rolf Issing - Klinikum Bad Hersfeld, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod243

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod243.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Burg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tuberkulose ist weltweit wieder im Zunehmen aufgrund vermehrter Migration sowie des Anstiegs von Immunkrankheiten. In seltenen Fällen kann eine Manifestation im Kopf-Halsbereich der erste klinische Hinweis für das Vorliegen einer Postprimärtuberkulose sein.

Patient: Ein 38-jähriger Mann stellte sich mit rezidivierenden Ohrenschmerzen, Otorrhoe, Ohrgeräuschen mit Hörminderung rechtsseitig und Vertigo seit 3 Wochen unter Belastung bei ansonsten gutem Allgemeinzustand vor. Nach primärer ambulanter antibiotischer Anbehandlung kam es zu einer nur leichten Verbesserung der Symptome.Ein CT Felsenbein zeigte eine Totalverschattung des Mastoid rechtsseitig, weshalb eine Matoidektomie durchgeführt wurde. Intraoperativ fiel eine granulierende Schleimhaut auf.

Ergebnisse: Der intraoperativ gemachte Abstrich zeigte keine pathologischen Keime. Histologisch wurde eine chronische, floride nekrotisierende und epitheloidzellig-granulomatöse Entzündung beschrieben. Die nachfolgend durchgeführte mikrobiologische Untersuchung des Sputums und Magensaftes zeigte massenhaft säurefeste Stäbchen. Der Patient wurde zur antituberkulösen Therapie umgehend in eine Lungenfachklinik verlegt. Dort konnte die Diagnose einer infiltrativen kavitären Lungentuberkulose mit erheblicher miliärer Streuung gestellt werden. Bei der Wiedervorstellung nach 5 Monaten wurde Beschwerdefreiheit geäußert. Bis auf eine kleine zentrale Perforation im rechten Trommelfell war der HNO-ärztliche Befund unauffällig.

Diskussion: Dieser Fall unterstützt die Bedeutung intraoperativ entnommener Histologie und die konsequente weitere Diagnostik sowie interdisziplinäre Therapie. Dabei sollte an die, an sich seltene, Tuberkulose gedacht werden.