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Evaluation einer patientenindividuellen Simulation der Mastoidektomie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Die Mastoidektomie ist mit einer Rate von bis zu 6% für Verletzungen des N.facialis oder der Bogengänge auch in erfahrener Hand relativ risikoreich.Durch die insgesamt zurückgehende Zahl von sanierenden Ohreingriffen ist das Training dieser Operation zusätzlich erschwert. Hochauflösende CT-Aufnahmen des Felsenbeines erlauben eine individuelle Abbildung der Anatomie und Pathologie. Diese Studie untersucht die Machbarkeit und evaluiert die lernpsychologischen Aspekte einer virtuellen Mastoidektomie.
Material & Methoden: Die Segmentierung, Modellierung und Texturierung erfolgte durch eine modulare Software (VESUV, Kismo; FZ Karlsruhe).Die Texturierung der Szene erfolgte auf Grundlage von originalen OP-Bildern und Videomaterial. Als Force-Feedback-Einheit wurde das PHANTOM 2.0 (Sensable Tech., USA)genutzt. Die Feinjustierung der haptischen Rückführung erfolgte iterativ.An einer Studie mit 10 unerfahrenen und 10 erfahrenen Probanden wurden die Parameter: Eindruck der Simulation (SOD), Zeit und Anzahl der Kollisionen dokumentiert.Es wurde das ICCAS-Ergonomie-Schema angewandt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen eine Tendenz zur Verbesserung der Orientierung im Raum, der Reduktion der für den vorgegebenen Ablauf benötigten Zeit und ein Sinken der Gesamtfehlerrate.Der Gesamteindruck wird durchschnittlich mit einem LOQ von über 60 bewertet.
Diskussion: Das untersuchte VR-Modell einer Mastoidektomie zeigt eine valide ausreichende Übereinstimmung mit der chirurgisch realen Situation.Die darstellbaren Lernkurven lassen eine Übertragbarkeit auf operative Fähigkeiten vermuten.Die Grundstruktur der Software lässt eine individuelle Erstellung von VR-Szenen zu. Die Integration des eigens entwickelten IO-Gerätes (IO-Master 7D) kann zu einer Verbesserung des Preis-Leistungsniveaus führen.