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Metastatischer Morbus Crohn mit Manifestation im Kopf-Hals-Bereich
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Zur Diagnose des metastasierenden Morbus Crohn gehört das Vorhandensein eines granulomatösen Hautherdes, welcher nicht in direktem Zusammenhang mit den Lokalisationen des Morbus Crohn im Verdauungstrakt steht. Wir berichten über eine 33-jährige Patientin mit langjähriger AZ-Verschlechterung, Diarrhoen, laborchemischer Infektkonstellation, aphthoiden Mundschleimhautläsionen und rezidivierenden granulomatösen Hautgeschwüren der Kopf-Hals-Region. Unter Antibiotikagabe mit Avalox kam es wiederholt zu einer klinischen Besserung. Die Aufgrund einer begleitenden mikrozytären, hypochromen Anämie durchgeführte Knochenmarkspunktion ergab keinen pathologischen Befund. In der Koloskopie zeigte sich makroskopisch das Bild einer diskontinuierlichen Pankolitis, welche histologisch bestätigt wurde. In der mikroskopischen Beurteilung der Hautbiopsate wurden Ulzerationen beschrieben, einhergehend mit ausgedehnter bis ins subkutane Fettgewebe reichender teils phlegmonöser, teils chronisch-granulierender Entzündung. Makroskopische und mikroskopische Aspekte intestinaler und kutaner Läsionen führten gemeinsam mit dem klinischen Verlauf zur Diagnose eines metastasierenden Morbus Crohn. Klinische Symptome, morphologische Charakteristika, differentialdiagnostische Überlegungen, Bildgebung und Therapie werden dargestellt und diskutiert.