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Drei Jahrzehnte CO2-laserchirurgische Schwellendurchtrennung beim Zenker-Divertikel: Eine Zwischenbilanz
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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In der operativen Versorgung von Zenker-Divertikeln haben sich in den letzten Jahrzehnten verschiedene Methoden nebeneinander etabliert. So steht die offene Divertikulektomie neben der endoskopischen Schwellendurchtrennung mit Hilfe des CO2-Lasers bzw. des Staplers und der flexibel-endoskopischen Vorgehensweise.
In der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Kiel wird die transorale Schwellendurchtrennung mithilfe der Lasermikrochirurgie durchgeführt. In den Jahren 1976 bis 2005 wurden 138 Patienten auf diese Weise behandelt und in einer retrospektiven Studie statistische Daten zu Ergebnissen und Komplikationen erhoben. Von den 138 untersuchten Patienten gaben 118 (86%) postoperativ vollständige Beschwerdefreiheit an, bei 8 Patienten (6%) zeigten sich die Symptome erheblich gebessert. Lediglich 11 Patienten (8%) mussten aufgrund einer Restschwelle erneut operativ behandelt werden und waren danach komplett beschwerdefrei. Der durchschnittliche stationäre Aufenthalt sowie der postoperative Kostaufbau betrug 5 bzw. 4 Tage. Die Komplikationsrate lag bei 3%. Ein Patient bot ein ösophageales Paravasat, das mit prolongierter Gabe von Antibiotika und nasogastraler Sondenernährung erfolgreich behandelt werden konnte. In einem weiteren Fall wurden Symptome einer akuten Mediastinitis beobachtet, die sich jedoch bei einer anschließenden Thorakotomie nicht bestätigen ließ. Zwei weitere Patienten erlitten Zahnwurzelfrakturen durch Einsetzen des Divertikuloskops.
Die CO2-laserchirurgische Schwellendurchtrennung bietet damit eine komplikationsarme Therapie des Zenker-Divertikels mit hervorragenden funktionellen Ergebnissen. Zudem lässt sie besonders die Behandlung kleiner Zenker-Divertikel problemlos zu und scheint in diesem Bereich der Stapler-Methode überlegen zu sein.