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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Hören mit einem Midbrain Implantat

Meeting Abstract

  • corresponding author Günter Reuter - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Alexandru-Constantin Stan - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Minoo Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Gerrit Paasche - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Uta Reich - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod076

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod076.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Reuter et al.
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Gliederung

Text

Um Patienten mit zerstörtem Hörnerv einen Höreindruck vermitteln zu können, müssen Nervenbahnen zentral von der Läsion stimuliert werden. Eine Alternative zur Stimulation des NC stellt der Colliculus inferior (IC) dar. Durch physiologische und histologische Untersuchungen sollen geeignete Stimulationsparameter und biologische Sicherheitskriterien untersucht werden.

Jeweils 6 elektrisch gekoppelte (bzw. ohne) AMI- Elektroden wurden in den IC implantiert. Bei den Tieren mit el. gekoppelten Elektroden wurden nach der OP min. 3 mal pro Woche über den Zeitraum von 3 Monaten die Impedanz bestimmt und 5 x pro Woche täglich 5 Stunden akustisch stimuliert.

Es können stabile Impedanzen über den untersuchten Zeitraum nachgewiesen werden. Histologische Untersuchungen des IC-Gewebes zeigten, dass die Schädigungszone auf den Elektrodenkanal beschränkt ist. Es bildete sich eine dünne Endothelzellschicht rund um den Elektrodenkanal. Das davon umgebende Gewebe war unauffällig. Es gab keine Hinweise auf eine chronische Entzündung. Die Tiere zeigten keine motorischen oder neuronalen Beeinträchtigung. Während der täglichen elektrischen Stimulation traten keine Unruhe, Schmerz- oder Vermeidungsreaktion auf. Verhaltensexperimente zeigten, dass die ertaubten Tiere mit aktivem Implantat auf kurze laute Geräusche mit einer Suchbewegung des Kopfes reagierten. Die Langzeitexperimente zeigen eine sichere Implantation der Elektrode in den IC auf.