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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Untersuchungen zur Intensitätsabhängigkeit der Tonhöhenwahrnehmung bei CI-Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Arnoldner - AKH Wien, HNO, Wien, Österreich
  • Sasan Hamzavi - AKH HNO Wien, Wien, Österreich
  • Wolf-Dieter Baumgartner - AKH HNO Wien, Wien, Österreich
  • Reinhard Ramsebner - AKH HNO Wien, Wien, Österreich
  • Dominik Riss - AKH HNO Wien, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod041

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod041.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Arnoldner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tonhöhenwahrnehmung spielt eine wesentliche Rolle für die Wahrnehmung von Musik, das Sprachverständnis und zur Analyse komplexer Schallmuster. Die zwei wesentlichen Mechanismen hierzu sind das Ortsprinzip sowie die Periodizitätsanalyse. 1990 konnte anhand von Tierversuchen gezeigt werden, dass die tonhöhenspezifischen Schwingungsmaxima entlang der Cochlea bei Änderung der Lautstärke des Input-Signals nicht ortsgebunden sind, sondern dass es zu einem intensitätsabhängigen „shift“ des Orts der maximalen Schwingungsamplitude kommt.

Methoden: 13 Patienten mit einem MedEl Implantat (monopolare Stimulation) sowie 5 Patienten mit einem Implantat der Firma Cochlear wurden getestet. Die Patienten wurden angehalten mittels einer optischen Skala die Tonhöhe eines intensitätsvariablen Testtons mit jener eines intensitätskonstanten Referenztones zu vergleichen.

Ergebnisse: 11 der 13 Patienten mit tief inserierten Elektroden und monopolarer Stimulation zeigten eine klare Abhängigkeit der Tonhöhenwahrnehmung von der Intensität des Stimulus. 10 Patienten zeigten eine stark positive Korrelation zwischen Stimulus und Tonhöhe, 1 Patient zeigte eine stark negative Korrelation. Die Ergebnisse der Versuche mit bipolarer Stimulation standen z. Zeitpunkt der Abstract Verfassung noch aus.

Schlussfolgerung: Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass bei 85% der getesteten Patienten (monopolarer Stimulation) eine deutliche Abhängigkeit der Tonhöhenempfindung von der Intensität des Eingangsignals besteht. Dieser Beobachtung wird in den gängigen Sprachprozessoren nicht Rechnung getragen und stellt daher neue Anforderungen an zukünftige Kodierungsstrategie bezüglich eines optimierten und maximal realitätsnahen Hörerlebnisses bei CI Patienten.