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15. Grazer Konferenz – Qualität der Lehre: Teaching and Learning – Expanding our Resources

28. - 30. April 2011, Wien, Österreich

Prognostische Wertigkeit der einzelnen Testteile des Grazer Auswahlverfahrens für den künftigen Studienerfolg

Poster

15. Grazer Konferenz – Qualität der Lehre: Teaching and Learning – expanding our resources. Wien, Österreich, 28.-30.04.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc11grako39

doi: 10.3205/11grako39, urn:nbn:de:0183-11grako399

Veröffentlicht: 25. April 2012

© 2012 Reibnegger et al.
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Gliederung

Poster

Einleitung: Die prädiktive Eignung des Grazer Auswahlverfahrens, sowohl den Studienfortschritt, gemessen am Zeitaufwand für die Absolvierung des ersten Studienabschnittes [1], als auch die Quote der Studienabbrüche [2] höchst wirkungsvoll zu verbessern, wurde bereits gezeigt. Die vorliegende Studie untersucht die einzelnen Testteile (Biologie, Chemie, Mathematik, Physik und Textverständnis) hinsichtlich ihrer detaillierten Vorhersagekraft, sowohl die Zeitdauer bis zum Erreichen des ersten Studienabschnittes als auch die erzielte Durchschnittsnote des ersten Studienabschnittes betreffend.

Methode: Die Studie wurde anhand von 346 im Studienjahr 2008/09 erstmalig zum Diplomstudium Humanmedizin zugelassenen Studierenden durchgeführt. In diesem Studienjahr wurde erstmals die volle Zahl der mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung vereinbarten Studien plätze besetzt. Die Datenerhebung für die Studie wurde über einen Zeitraum von drei Semestern bis zum 28. Februar 2010 durchgeführt. In diesem Zeitraum konnten 302 Studierende des ersten Studienabschnitts erfolgreich beenden. Die Korrelation der Leistungen in den einzelnen Teilen des Auswahlverfahrens mit den im ersten Studienabschnitt erzielten Durchschnittsnoten wurde mittels linearer Korrelation sowie mittels Rangkorrelation gemessen. Die prädiktive Aussagekraft der Teilleistungen im Auswahlverfahren mit dem Zeitaufwand für die Absolvierung des ersten Studienabschnitts wurde mit Methoden der Überlebensanalyse analysiert.

Ergebnisse: Die Korrelationen der Leistungen in den einzelnen Teilen des Auswahlverfahrens, sowohl mit der Durchschnittsnote des ersten Studienabschnittes als auch mit der Zeitdauer bis zum erfolgreichen Abschluss des ersten Studienabschnittes, waren unterschiedlich: Insbesondere die Leistungen aus Chemie und Physik korrelierten sehr gut; Biologie und Mathematik waren schwächere Prädiktoren. Die Variable Textverständnis war mit den Notenleistungen bzw. der Zeitdauer bis zum Abschluss des ersten Studienabschnittes am schwächsten korreliert.

Diskussion: In Übereinstimmung mit den bereits publizierten prädiktiven Eigenschaften des Grazer Auswahlverfahrens insgesamt zeigten auch die Leistungen in den einzelnen Teilbereichen teilweise sehr gute prognostische Wertigkeit bezüglich der Studienleistungen und des Studienfortschritts, wobei die naturwissenschaftlichen „hardcore“-Fächer Chemie und Physik eindeutig dominieren.


Literatur

1.
Reibnegger G, Caluba HC, Ithaler D, Manhal S, Neges HM, Smolle J. Progress of medical students after open admission or admission based on nowledgetests. Med Educ. 2010;44(2):205-214. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2009.03576.x Externer Link
2.
Reibnegger G, Caluba HC, Ithaler D, Manhal S, Neges HM, Smolle J. Dropout rates in medical students before and after the installation of admission tests. Acad Med. 2011;(8):1040-1048. DOI: 10.1097/ACM.0b013e3182223a1b Externer Link