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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Datenmanagement eines Hausarzt-basierten Gesundheits-Assessments (STEP-Assessment) älterer Patienten

Meeting Abstract

  • Susanne Stolpe - Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Cornelia Schwarzweller - Ruhr-Universität, Bochum
  • Elena Moos - Ruhr-Universität, Bochum
  • Renate Klaßen-Mielcke - Ruhr-Universität, Bochum
  • Ulrich Thiem - Ruhr-Universität, Bochum

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds545

doi: 10.3205/11gmds545, urn:nbn:de:0183-11gmds5457

Veröffentlicht: 20. September 2011

© 2011 Stolpe et al.
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Gliederung

Text

Im Rahmen einer Teil-Studie des vom BMBF geförderten PRISCUS-Verbundes zum Thema „Gesundheit im Alter“ sollten die Gesundheitsprobleme älterer Patienten sowie ihre subjektive Wichtigkeit und ihr Einfluss auf das alltägliche Leben beschrieben werden. Das dazu verwendete STEP-Assessment wurde als standardisierte Gesundheitsuntersuchung im Alter entwickelt und enthält neben Fragen zur physischen und psychischen Gesundheit sowie zum funktionellen Status der Patienten auch solche Fragen, die Probleme in der Bewältigung des Alltags adressieren bzw. die Wohnsituation und das soziale Umfeld beschreiben. Aus mehr als 130 Einzel-Fragen zu diesen Themengruppen werden im Assessment über eine Vielzahl von Auswertungsvorschriften bis zu 44 Gesundheitsprobleme abgeleitet. Die Studienteilnehmer mussten nach dem Assessment die identifizierten Gesundheits-Probleme nach ihrer subjektiven Wichtigkeit und der durch sie verursachten Belastung beurteilen. Bei einem Teil der Patienten wurde diese Bewertung auch vom Hausarzt durchgeführt. Das STEP-Assessment und die anschließende Bewertung der Wichtigkeit der Gesundheitsprobleme wurde von einer Study Nurse in der Hausarztpraxis durchgeführt. Dazu waren Ausdrucke des Assessment-Ergebnisses für den Hausarzt und die Study Nurse erforderlich. Anschließend wurde jeder Patient in einem Zeitraum von 3 Monaten mehrfach telefonisch interviewt. Zur Vorbereitung des ersten Interviews 2 Wochen nach dem Assessment mussten die persönlichen Daten sowie auch das Assessment-Ergebnis zeitnah in die Datenzentrale übermittelt werden. Neben den Ergebnissen des Gesundheitsassessments musste die Datenbank zusätzliche Erhebungseinheiten integrieren. So wurden die Ärzte auch nach geplanten und realisierten Interventionen und Patienten-Kontakten befragt. Zur Realisierung der Anforderungen war ein transportables, einfach zu bedienendes System notwendig. Da in den Hausarztpraxen kein Internetanschluss vorausgesetzt werden konnte, kam eine webbasierte Anwendung nicht in Frage. Aufgrund der auf allen Studien-Laptops verfügbaren Standard-Software wurde die Programmierung in ACCESS2003 durchgeführt. Die zahlreichen Algorithmen, die zur Selektion der Gesundheitsprobleme führen, wurden in die Anwendung implementiert. So stand das Assessment-Ergebnis sofort zur Verfügung. Die Beurteilung der Gesundheitsprobleme bzgl. ihrer subjektiven Bedeutung durch den Patienten konnte direkt nach dem Assessment am Laptop, die Beurteilung durch den Hausarzt auf einem patientenbezogenen Ausdruck erfolgen. Nach einem Untersuchungstag in einer Praxis versandte die Study Nurse die Assessment-Daten per Email an die Datenzentrale. Die für die Telefon-Interviews notwendigen personenbezogenen Angaben wurden vorher automatisch von den Erhebungsdaten getrennt. Um nach 3 Monaten erneut eine Beurteilung der Gesundheitsprobleme über ein Telefon-Interview erheben zu können, mussten diese Informationen in eine Interview-kompatible Form exportiert werden. Im Beitrag werden die Realisierung der Studienanforderungen sowie die im Verlauf der Studie aufgetretenen Schwierigkeiten dargestellt. Die verwendete Software erwies sich insgesamt als sehr geeignet zur Evaluation des STEP-Assessments.


Literatur

1.
Junius U, Schulz C, Fischer G, Breull A. Evidenz-basiertes präventives Assessment für betagte Patienten. ZFA. 2003;79:143-8.