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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Impfschutz von SchülerInnen in der Sekundarstufe

Meeting Abstract

  • Daniel Spahn - Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Renate Kimbel - Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Christiane Steinebrei - Gesundheitsamt Kaiserslautern, Kaiserslautern
  • Eva Münster - Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Mainz

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds362

doi: 10.3205/11gmds362, urn:nbn:de:0183-11gmds3624

Veröffentlicht: 20. September 2011

© 2011 Spahn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Impfungen gehören zu den wirkungsvollsten Präventionsmaßnahmen für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Neben einem individuellen Schutz vor Erkrankung entsteht bei Durchimpfungsraten von 95% ein Kollektivschutz (Herdimmunität) für die gesamte Bevölkerung. Inwieweit die Durchimpfungsraten der SchülerInnen der Sekundarstufe im Aufgabengebiet des Gesundheitsamtes Kusels einen Kollektivschutz bieten, weist der hiesige Beitrag auf.

Methodik: Im Rahmen der Impfpassaktionen 2007 bis 2010 wurden von 4568 Schülern der Sekundarstufen I und II in Kusel und Umgebung der Impfstatus überprüft. Durch eine schriftliche Mitteilung wurden die Eltern informiert. Alle vorgelegten Impfbücher wurden mit einem schriftlichen Hinweis zu den nächsten empfohlenen Impfungen zurückgegeben. Statistische Auswertungen erfolgten mit SPSS 18.0, wobei geschlechts-und schulartspezifische Unterschiede mittels Chi²-Test analysiert wurden.

Ergebnisse: Insgesamt haben 37,0% der 4568 SchülerInnen (51,4% männlich) im Alter zwischen 10 und 18 Jahren (14,1+-1,9 Jahren) das Impfbuch vorgelegt. Die Werte der vorgelegten Impfbücher differierten erheblich zwischen den Schularten. An Realschulen legten 25,2% und an Regionalen Schulen 60,7% der Schüler ihr Impfbuch vor. Bei den Durchimpfungsraten zeigten sich ebenfalls schulartspezifische Unterschiede - geschlechtsspezifische Unterschiede lagen hingegen nicht vor.

Diskussion: Erhebungen wie die Impfpassaktionen des Gesundheitsamtes Kusel sind von höchster Public Health-Relevanz. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig aufklärende Angebote sind, damit Impflücken geschlossen werden können. Den Gesundheitsämtern kommt hierbei im Rahmen ihrer Präventionsaufgaben eine besondere Bedeutung zu.


Literatur

1.
Poggensee, Reuss, Reiter, Siedler. Überblick und Bewertung der verfügbaren Datenquellen zur Inzidenz impfpräventabler Krankheiten, zum Durchimpfungsgrad und zum Immunstatus in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt. 2009;52:1019-–1028.
2.
Poethko-Müller,·Kuhnert, Schlaud. Durchimpfung und Determinanten des Impfstatus in Deutschland. Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt. 2007;50:851-862.