gms | German Medical Science

54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Gibt es universelle Prinzipien und Lösungen und wie kann man sie meistern?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Bernd Blobel - University of Regensburg Medical Center, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds191

doi: 10.3205/09gmds191, urn:nbn:de:0183-09gmds1911

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Blobel.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Der Electronic Health Record (EHR) ist die Kernapplikation jedes komplexeren Gesundheitsinformationssystem und muss in der Lage sein, mit jedem beliebigen Teilsystem des Gesundheitswesens, welches als Datenerfassungs-, Datenverarbeitungs- oder Datenrepräsentationssystem dient, eine auf Standards basierende semantische Interoperabilität realisieren. Im Kontext einer verteilten und personalisierten Versorgung über die klinisch-medizinische hinaus muss das System alle Domänen mit ihren Ontologien, Terminologien und Wissensrepräsentationsmethoden integrieren können, die direkt oder indirekt in die komplexe Versorgung involviert sind.

Problemstellung: Es muss ein EHR Architekturrahmen, d.h. ein generisches, domänenunabhängiges Systemmodell definiert werden, welches für jede Domäne die Architektur des Systems mit seinen Komponenten und deren Wechselbeziehungen beschreibt, auf jeder Granularitätsebene die Domänen verbindet und den Systementwicklungsprozess darstellt. Die Darstellung für jede Domäne wird durch die Domänenontologien bestimmt und muss formalisiert werden, um das Domänen-Mapping zu unterstützen und den Designprozess zu ermöglichen.

Erwartete Ergebnisse: Es wird kein globales Modell für das Gesundheitswesen sowie eine übergreifende Ontologie zu dessen Beschreibung geben. Deshalb gilt es, die Domänen aus der Geschäftssicht zu beschreiben, die Beschreibung zu formalisieren und geeignete Verknüpfungsmethoden zu entwickeln, damit das System bezogener Ontologien unter Einbindung von ICT-spezifischen Ontologie in einen automatisierten Entwicklungsprozess überführt werden kann. Dabei müssen die Ontologierepräsentationssprachen in ihrer Abstraktion und Expressivität weiterentwickelt und geeignete Methoden und Werkzeuge für Ontologie-Engineering bereitgestellt werden. Die Entwicklungen müssen letztendlich auf universeller Logik basieren, wobei die Details hinter speziellen Repräsentationssprachen versteckt werden können. Das Ergebnis ist eine nachhaltige, service-interoperable Architektur für Gesundheitsinformationssysteme, die ontologie-getriebene, autonome Systementwicklungen ermöglicht. Es existieren bereits Forschungsansätze und erste Standards zur Realisierung dieses Ziels, die im Einzelnen vorgestellt werden.