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Zweistufige Designs für Phase II-Studien mit zwei binären Endpunkten
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Veröffentlicht: | 2. September 2009 |
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Hintergrund: Das Ziel einer klinischen Studie der Phase II ist es, die Wirksamkeit einer neuen Therapie oder eines neuen Medikaments zu testen. In der Onkologie werden diese Versuche als einarmige Studie mit einem primären binären Endpunkt, wie zum Beispiel partielle Remission, der gegen eine vorher festgelegte Rate getestet wird, durchgeführt.
Methoden: Um einen frühzeitigen Abbruch der Studie bei Unwirksamkeit des Medikaments zu gewährleisten, werden zweistufige Designs verwendet, wie zum Beispiel Simon’s [1] Zwei-Stufen Design. Der Nachteil dieses Designs besteht darin, dass bislang im Rahmen der inferenzstatistischen Analyse nur ein Endpunkt betrachtet werden kann. Aus diesem Grund wurde von Lin et al. [2] ein zweistufiges Design vorgeschlagen, das auf der zweiten Stufe neben der Partialremission auch die komplette Remission berücksichtigt. Die zu testende Nullhypothese ist in diesem Fall, dass beide Endpunkte unter einer jeweils definierten Rate liegen. Lösungen für dieses Design wurden von Lin et al. [2] durch Simulationen gefunden. Die von uns hergeleitete analytische Lösung erlaubt es nun, systematisch die Eigenschaften dieses Designs zu untersuchen.
Ergebnisse: Da normalerweise eine Vielzahl von Lösungen, die sowohl den Fehler 1. Art als auch 2. Art einhalten, gefunden werden kann, werden verschiedene Kriterien für die Auswahl eines Designs diskutiert.
Weiterhin wird eine kohärente und konsonante multiple Testprozedur vorgestellt, die die multiple Irrtumswahrscheinlichkeit einhält. Zusätzlich können verschiedene Power-Konzepte (nur für die globale Hypothese, für mindestens eine der Hypothesen für die einzelnen Endpunkte, für beide Hypothesen für die einzelnen Endpunkte) in dieser Testprozedur berücksichtigt werden. Der Vergleich der verschiedenen Designs untereinander und mit Simon’s Zwei-Stufen Design ermöglicht es, die Unterschiede in der Fallzahl zu quantifizieren.
Schlussfolgerung: Bei der Wahl eines spezifischen Designs muss in der Praxis zwischen dem Informationsgewinn durch den zweiten Endpunkt und einer möglicherweise erhöhten Fallzahl abgewogen werden.