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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Auswertung der Nichtteilnehmerinnen-Nachfassbögen der Basisuntersuchung der MARZY-Kohorte

Meeting Abstract

  • Ann-Kathrin Leuchs - Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • Jochem König - Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • Maria Blettner - Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • Meike Ressing - Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • Stefanie Klug - Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds011

doi: 10.3205/09gmds011, urn:nbn:de:0183-09gmds0118

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Leuchs et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für viele epidemiologische Studien werden Probanden ausgewählt, die aber nicht alle an der Studie teilnehmen. Es ist essentiell, das Kollektiv der Nichtteilnehmer zu untersuchen. Im Rahmen der bevölkerungsbezogenen MARZY-Studie zur Verbesserung der Krebsfrüherkennung des Zervixkarzinoms sollte mit allen Nichtteilnehmerinnen ein Telefoninterview geführt werden.

Methoden: Die Basisuntersuchung der MARZY-Kohortenstudie wurde von 2005–2007 in der Stadt Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen mit 5000 Probandinnen im Alter von 30-65 Jahren durchgeführt. Alle Probandinnen wurden schriftlich zur Krebsfrüherkennung und einem Studienabstrich eingeladen. Frauen, die nicht am Studienabstrich teilnahmen wurden telefonisch kontaktiert. Ziel der Anrufe war es erstens, die Frauen doch noch zur Teilnahme zu motivieren oder zweitens, ein Nichtteilnehmer-Interview durchzuführen. Ausgewertet wurden Einflussgrößen auf die Teilnahme am Studienabstrich nach Telefonat mittels logistischer Regression. Des Weiteren wurde die Anzahl Anrufe, die für einen Kontakt nötig waren, ausgewertet. Die Einflussgrößen auf die Erfolgschancen für ein Nichtteilnehmer-Interview wurden mittels Überlebenszeitanalyse bestimmt.

Ergebnis: Insgesamt war bei 2183 Frauen ein Nichtteilnehmer-Interview erforderlich. Von diesen konnten 17% nicht erreicht werden. Durchschnittlich waren 4,6 Anrufversuche für einen Kontakt nötig (Median: 3, Standardabweichung: 3,8). Von den erreichten 1811 Frauen gaben 46% an, noch am Studienabstrich teilnehmen zu wollen. Von diesen haben 38% tatsächlich noch einen Studienabstrich erhalten. Auf die Teilnahme am Studienabstrich nach Telefonat hatte die Person des Interviewers einen signifikanten Einfluss. Von den Frauen, die keinen Studienabstrich erhalten haben, konnte bei 59% ein telefonisches Nichtteilnehmer-Interview durchgeführt werden. Einen signifikanten Einfluss auf die Erfolgschancen für ein Interview zeigten das Alter der Probandin und die Person des Interviewers. Darüber hinaus hat die nichtdeutsche Staatsangehörigkeit einen negativen Einfluss auf das Zustandekommen eines Interviews.

Diskussion: Der Aufwand für die Untersuchung der Nichtteilnehmerinnen hat sich für die Rekrutierung weiterer Frauen zum Studienabstrich gelohnt. Auffallend sind die Interviewereffekte, die durch die Person des Interviewers, aber auch durch die zu kontaktierenden unterschiedlichen Gruppen der Nichtteilnehmerinnen bedingt sein können.