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Prävalenz des Metabolischen Syndroms in Deutschland: Ergebnisse der Study of Health in Pomerania (SHIP)
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Veröffentlicht: | 2. September 2009 |
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Hintergrund: Internationale Studien zeigen eine Zunahme der Prävalenz des Metabolischen Syndroms (MetSyn) und eine Verschiebung zu einem jüngeren Manifestationsalter. Bevölkerungsbezogene Prävalenzschätzungen für Deutschland liegen aus dem Bundes-Gesundheitssurvey 1998 und KORA vor. Derzeitige Konsensusleitlinien zur Definition eines MetSyn erfordern nüchtern gemessene Laborparameter, die in populationsbasierten Studien häufig nicht verfügbar sind. Ziel unserer Untersuchung war es, die Prävalenz des MetSyn in einer populationsbasierten Studie mit nicht-nüchtern gemessenen Laborparametern zu beschreiben.
Methoden: Datengrundlage bildete die Study of Health in Pomerania mit 4310 Teilnehmern (Teilnahmequote 68,8%) im Alter von 20 bis 79 Jahren. Das MetSyn wurde nach NECP/ATP III Kriterien mit Modifikation der AHA/NHLBI 2004 und mit nicht-nüchtern gemessenen Laborparametern definiert. Drei von fünf Kriterien mussten erfüllt sein: (1) Taillenumfang >94cm (M) bzw. >80cm (F), (2) Spontanblutzucker von >8mmol oder antidiabetische Therapie, (3) HDL-Cholesterin <1,03mmol/l (M) bzw. <1,29mmol/l (F), (4) Triglyzeride >2,3mmol/l oder lipidsenkende Therapie und (5) Blutdruck >130/85mmHg oder antihypertensive Therapie. Die Auswirkungen der fehlenden Nüchternwerte auf die Prävalenzschätzungen wurden in einer Sensitivitätsanalyse getestet.
Ergebnisse: Insgesamt ergab sich eine Prävalenz des MetSyn von 25,2% (Frauen 20,1%, Männer 30,5%), wobei Frauen in allen Altersgruppen eine niedrigere Prävalenz aufwiesen als Männer. Zudem war eine altersabhängige Zunahme des MetSyn mit einer Prävalenz von 3,6% bzw. 6.3% bei 20-29 jährigen Frauen bzw. Männern gegenüber 44,7% bzw. 40,5%. bei >70 jährigen Frauen bzw. Männern nachzuweisen.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass jeder 4. Erwachsene in Nordostdeutschland ein MetSyn aufweist. Die Prävalenz des MetSyn ist hoch, was mit einer zunehmenden Krankheitslast und hohen Kosten für das Gesundheitssystem einhergeht. Es ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Präventionsstrategien nicht ausreichend in Anspruch genommen werden und der Risikoklientel entsprechend anzupassen sind. Zunehmend sind jüngere Altersgruppen betroffen; das Alter findet zu wenig Berücksichtigung bei der Identifikation der Risikoklientel. Frühzeitiges Erkennen sowie bevölkerungsbezogene Interventionen sind erforderlich, um der Zunahme des MetSyn entgegenzuwirken.
Literatur
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