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Gesundheit und Konsumentenverhalten - Interne und externe Faktoren der Adipositas im Kindesalter Interne und externe Faktoren der Adipositas im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 2. September 2009 |
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Gegenstand: Die Entwicklung erfolgreicher Präventions- und Interventionsstrategien zur Bekämpfung der Adipositas im Kindesalter wird maßgeblich von einem tieferen Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen getragen. Eine umfangreiche europäische Studie zur Ätiologie und Prävention von Adipositas im Kindesalter (IDEFICS) hat es sich zur Aufgabe gemacht, interne und externe Faktoren des Ernährungsverhaltens sowie der physischen Aktivität in acht europäischen Ländern mit circa 17.000 Kindern im Alter von zwei bis zehn Jahren zu ergründen.
Methoden: Wir analysieren die Ätiologie der Adipositas im Kindesalter durch die Verknüpfung des Gesundheitsverhaltens mit potentiellen Ursachen auf individueller, interpersoneller, kommunaler sowie gesellschaftlicher Ebene. Diese Vier-Ebenen-Herangehensweise fußt auf einem Konzept, das auf der sozial-kognitiven Theorie sowie der Humanökologie basiert. Ein maßgeblicher Teil der theoriebasiert ausgewählten Faktoren wurde mittels unterschiedlicher, selbstentwickelter Fragebögen erhoben. Dazu gehören: elterliches Mahlzeitenmanagement, Schulmilieu, Gesundheitsverhalten der Kinder und andere Charakteristika des Lebensstils. Die so erhaltenen Daten werden in einem ersten Schritt mittels profunder deskriptiver Analysen erkundet. Darüberhinaus führen wir in einem zweiten Schritt Faktorenanalysen durch, um die identifizierten Determinanten den jeweiligen vier Dimensionen eindeutig zuzuordnen.
Ergebnisse: Bei der Untersuchung des Schulmilieus zeigt sich, dass Sponsoring und kommerzielle Werbung bei den teilnehmenden Kindergärten und Schulen wenig verbreitet ist. Desweiteren bietet eine große Mehrheit dieser Institutionen ein Essensangebot in unterschiedlicher Qualität und Quantität an. Dagegen sind Verkaufsautomaten und ähnliche Einrichtungen die Ausnahme. Verknüpft man diese vorläufigen Ergebnisse mit Informationen von den Kindern, den Eltern und den Kindergärtnern bzw. Lehrern, so lässt sich das Schulmilieu gut beschreiben und in Bezug zu anderen Dimensionen setzen.
Schlussfolgerung: Die Studie kann zu zwei Themen der aktuellen Forschung beitragen: Zum einen werden alle vier Dimensionen des Gesundheitsverhaltens simultan aus humanökologischer Perspektive betrachtet und zueinander in Beziehung gesetzt; zum zweiten können kulturelle Unterschiede zwischen den acht Ländern identifiziert werden.