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Dieselmotoremissionen und Lungenkrebssterblichkeit: Ergebnisse des 2. Follow-Up einer historischen Kohortenstudie im Kalibergbau
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Veröffentlicht mit Erratum: | 13. September 2007 |
Gliederung
Text
Einleitung/Hintergrund: Dieselmotoremissionen (DME) sind nach IARC als „wahrscheinlich humankanzerogen“ eingestuft. Epidemiologische Forschungslücken bestehen in der Quantifizierung der Exposition, der Kontrolle von Confounding (v. a. Rauchen) und der Untersuchung besonders hoch belasteter Populationen, zu denen Bergarbeiter zählen. Primäres Ziel der Studie ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen DME und Lungenkrebsmortalität.
Material/Methoden: In einer historischen Kohortenstudie wurden 6079 Kalibergarbeiter aus dem Südharzrevier von 1970 bis 2001 verfolgt. Einschlusskriterium war eine mindestens einjährige Berufstätigkeit nach 1969 (Umstellung auf Dieseltechnologie). Die Berufsvorgeschichten und das Rauchverhalten wurden aus arbeitsmedizinischen Akten erhoben und zusätzlich bei 3087 Teilnehmern durch Interviews validiert. Repräsentative Dieselrußkonzentrationen in den Tätigkeitsgruppen wurden mit den Tätigkeitsjahren multipliziert (kumulative Exposition). In der Auswertung erfolgte ein externer Vergleich der Mortalität der Kohorte mit der Allgemeinbevölkerung (standardisierte Mortalitätsratio/SMR) und ein interner Vergleich hoch- und niedrig belasteter Tätigkeitsgruppen (Poisson-/Cox-Regression). Im internen Vergleich ist für die relativen Risiken (RR) ein Cutpoint von 4.9[mg/m³]*Jahre definiert, was einer 20jährigen Exposition in der am höchsten belasteten Tätigkeitsgruppe entspricht. Die RR sind nach Alter und Rauchverhalten adjustiert und zusätzlich auf der Grundlage von Dosis-Terzilen berechnet.
Ergebnisse: Die Erfassung von Vitalstatus und Todesursachen liegt bei 98,1%. Die Validierung der Exposition zeigt insgesamt eine gute Übereinstimmung, während die Rauchangaben eher auf eine Unterschätzung durch die Aktendaten schließen lassen. Die Cox-Regression ergibt im internen Vergleich moderate Risikoerhöhungen für die Lungenkrebssterblichkeit in der Gesamtkohorte (N=5862) und RR von 1.8 (0.8-4.1) in einer Teilkohorte mit sehr genauer Expositionscharakterisierung (N=3335). Verschiedenste Sensitivitätsprüfungen bestätigen eine Risikoerhöhung. Die Analyse mit Dosis-Terzilen zeigt nicht-signifikante Dosis-Wirkungsbeziehungen in der Teilkohorte.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sind mit den Resultaten des 1. Follow-Up bis 1994 und der aktuellen Literatur konsistent. Sie weisen auf eine humankanzerogene Wirkung von Dieselmotoremissionen hin.
Erratum
Irrtümlich wurde zunächst eine veraltete Version des Abstracttextes veröffentlicht.