gms | German Medical Science

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Konzept zur Verbesserung der Impfraten in Bayern – Stand der Umsetzung

Meeting Abstract

  • Maria-Sabine Ludwig - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Richela Fischer - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Wolfgang Hautmann - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Christiane Höller - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Ludmilla Naumann - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Heinz Rinder - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Andreas Sing - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Ursula Stocker - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Manfred Wildner - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Andreas Zapf - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
  • Bernhard Liebl - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
  • Erwin Lutz - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
  • Lorenz Weigl - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds868

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds868.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Ludwig et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Um den Schutz der bayerischen Bevölkerung vor impfpräventablen potentiell schwer verlaufenden Erkrankungen zu verbessern (z.B. Masern) bzw. auf einem möglichst hohem Niveau zu halten (z.B. Polio) wurde in Zusammenarbeit mit dem StMUGV ein Konzept zur Verbesserung der Impfraten in Bayern erstellt. Dieses Bayerische Impfkonzept hat zum Ziel, eine effektive Umsetzung der nationalen Impfempfehlungen unter Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten in Bayern und von Gruppen mit erschwertem Zugang zu Impfungen zu gewährleisten. Es soll kontinuierlich in nächsten Jahren weiter fortgeschrieben und den aktuellen Situationen angepasst werden.

Schwerpunkte des Konzept:

1. Verbesserung der Datenlage

  • Erweiterung der Meldepflicht auf alle impfpräventablen Erkrankungen
  • Mehr altersgruppenspez. Durchimpfungsraten
  • Kenntnis über Rechtzeitigkeit der Impfungen von Kleinkindern über KV-Daten
  • Erfassung von Impfschadensverdachtsmeldungen nach IfSG in Bayern

2. Priorisierung der Impfziele: Lebenswelt Kinder/Arbeitswelt

3. Erweiterte Nutzung der Schuleingangsuntersuchungen des ÖGD

  • Einführung eines Impflücken-Recall-System (Modellprojekt)
  • Landkreisspezifische Information der Ärzte über die aktuellen Durchimpfungsraten

4. Erweiterte Nutzung der Impfaktionen des ÖGD in Schulen

  • Neue Zielgruppe 6. Klasse:
    Verbesserung des subsidiären Impfangebots
    Flächendeckender Zugang zu Jugendlichen (Jugendimpfungen)
  • Vollständige Impfbuchkontrolle: Durchimpfungsraten in dieser Altersgruppe

5. Maßnahmen zum Erreichen weiterer Zielgruppen:

  • Gründung einer „Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen“ (LAGI)
  • Impfstatusprüfung bei Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung (Pilotprojekt Kindergarten),
  • Stärkung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge im Bereich Impfen
  • Beamteneinstellungsuntersuchung mit Impfbuchvorlage bei Lehrern

6. Öffentlichkeitsarbeit/Medien: Zielgruppe auch Multiplikatoren wie Ärzte, Hebammen, Apotheker

7. Unterstützung der niedergelassenen Ärzte beim Thema Impfen

Stärkung der Qualifikation und Motivation

8. Bewertung/Übernahme erfolgreicher Konzepte anderer Länder

Diskussion: Bei der Umsetzung dieser Schwerpunkte sind viele der Akteure im Impfwesen gefordert. Erste Ergebnisse der Modellprojekte zeigen, dass der Erfolg wesentlich von einer guten Zusammenarbeit dieser Akteure abhängt. Diese wird durch die neu gegründete „Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen“ vereinfacht, da sie niedergelassene Ärzte und Berufsverbände, Krankenkassen, den ÖGD und Vertreter aus dem Wissenschaftsbereich in Bayern vereint. Der aktuelle Stand der Umsetzung des Konzepts wird dargestellt.