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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Kohortenstudie zum matched pair-Vergleich der Kosteneffektivität einer ambulanten versus stationären Rehabilitation nach Hüft-Endoprothetik

Meeting Abstract

  • Claudia Wojciechowski - Technische Universität Dresden, Dresden
  • Tina Simon - Technische Universität Dresden, Dresden
  • Klaus-Peter Günther - Technische Universität Dresden, Dresden
  • Frank Krummenauer - Technische Universität Dresden, Dresden

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds747

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds747.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Wojciechowski et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während die ambulante Rehabilitation geringere Kosten bedeuetet als die stationäre, ist nicht gesichert, ob der Patient aus beiden Versorgungen vergleichbaren Nutzen zieht. Um die stationäre und ambulante Rehabilitation gegenüber zu stellen, wurde ein Kosteneffektivitäts-Vergleich zweier gematchter Kohorten nach Hüft-Endoprothetik vorgenommen.

Methoden: Seit 2005 wird unter Förderung der Deutschen Arthrosehilfe e.V. ein prospektives Register für Hüft-endoprothetische Eingriffe an der Orthopädischen Universitätsklinik Dresden geführt. In eine dem Register eingebettete Kohortenstudie zum Vergleich der ambulanten mit der stationären Rehabilitation aus Sicht der Kostenträger wurden retrospektiv jeweils 14 Patienten nach ambulanter bzw. stationärer Rehabilitation eingeschlossen. Diese Patienten wurden 1:1 gematcht entlang des Geschlechts, des Alters bei OP und des Body Mass Index (BMI). Zum Vergleich der beiden gematchten Kohorten wurde die Anzahl durch die jeweilige Versorgung gewonnener Qualitäts-adjustierter Lebensjahre [QALYs] bestimmt. Weiter wurden die Gesamtkosten [€] für die operative und anschließende rehabilitative Versorgung, als Zielparameter der Untersuchung die inkrementelle Kosteneffektivität [€/QALY] der stationären gegenüber der ambulanten Rehabilitation bestimmt.

Ergebnisse: Die 14 gematchten Paare (57% weiblich) unterschieden sich im Median im Alter um 2 Jahre, im BMI um 0.81 kg/m2. Vor OP gab es im WOMAC-Index keinen Unterschied zwischen ambulant und stationär Versorgten (mediane matched pair-Differenz 0%). Nach stationärer Versorgung stieg der WOMAC-Index um 5% (-18–26%) stärker an als nach ambulanter, entsprechend einem statistisch nicht signifikanten Mehrnutzen von 0.77 QALYs nach stationärer versus ambulanter Rehabilitation (Vorzeichentest p=0.791). Bei stationärer Rehabilitation wurden im Median 420 € mehr von den Kostenträgern investiert als bei ambulanter (p=0.013), dem entsprechend ergaben sich inkrementelle Mehrkosten von 41 € (-370–209 €) pro zusätzlich gewonnenem QALY nach stationärer gegenüber ambulanter Rehabilitation (p=1.000).

Schlussfolgerung: Laut dieser matched pair-Kohortenstudie zeigen die ambulante und stationäre Rehabilitation nach Hüft-Endoprothetik eine statistisch nicht signifikant verschiedene Kosteneffektivität und einen patientenbezogenen Nutzen in vergleichbarer Größenordnung.