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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Clearinghouse: datenschutzgerechte Teleradiologie

Meeting Abstract

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  • Michael Spitzer - Uniklinikum Münster, Münster
  • Frank Ückert - Uniklinikum Münster, Münster

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds706

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds706.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Spitzer et al.
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Gliederung

Text

Telemedizinische Anwendungen werden heutzutage nicht mehr nur in multizentrischen Studien eingesetzt, auch niedergelassene Ärzte profitieren in immer stärkerem Maße durch Nutzung digitaler Technologien im Praxisalltag. Der Austausch digitaler medizinischer Bilddaten und Dokumente eröffnet zahlreiche Möglichkeiten zur Reduzierung von Zeitaufwand, Kosten sowie Transportverlusten (z.B. bei Materialversand über traditionelle Kanäle wie Kurierdienste). Gleichzeitig ermöglicht die Nutzung zentraler telemedizinischer Plattformen wie der Clearinghouse-Teleradiologie die einfache und zeitnahe Integration entfernter Studienzentren und Spezialisten, mit greifbarem Potential zur Verbesserung der Gesundheitsfürsorge.

Bei allen Vorteilen zur Verbesserung von Vorsorge und Behandlung gilt es jedoch gesetzlichen Anforderungen an Datenschutz und Privatsphäre Rechnung zu tragen. Das Prinzip der ärztlichen Schweigepflicht bzw. des Zugangs zu patientenidentifizierenden Daten ausschließlich im Behandlungszusammenhang muss eine Telemedizinplattform umsetzen ohne dass die zugrundeliegenden komplexen technischen Maßnahmen die Nutzung beeinträchtigen. Hierzu implementiert das Clearinghouse ein spezifisch an Web-Plattformen angepasstes Datenschutzkonzept der Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze (TMF). Dieses realisiert auf der Serverseite durch Einsatz zweier getrennter Web- und Datenbankserver eine strikte logische und physikalische Trennung von patientenidentifizierenden (IDAT) und Behandlungsdaten (MDAT). Ein Audit-Trail (Protokollierung von Änderungen und Zugriffen) stellt gesetzlich vorgeschriebene Revisionsfähigkeit sicher. Eine Verknüpfung von IDAT und MDAT findet somit nur beim Nutzer statt, sofern der Behandlungszusammenhang und Nutzungsrechte gegeben sind. Ein je nach Vertragswerk anpassbares Rollenkonzept erlaubt z.B. Nutzerrollen mit allgemeinem Leserecht auf alle Patienten einer bestimmten Studie (für z.B. Studienzentralen).

Die Nutzung des Clearinghouse geschieht über einen Webbrowser, welcher lediglich Java und Javaskript unterstützen muss. Die Kommunikation mit den zentralen Servern sowie angebundenen Referenzzentren findet ausschließlich verschlüsselt statt. Durch die zentralisierte Architektur sowie das ebenfalls zentralisierte Backup gestalten sich finanzieller sowie administrativer Aufwand vergleichsweise niedrig.

Das Projekt wird in Teilen finanziert durch das BMBF im Rahmen des Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie KPOH (Nr. 0IGI9960) und des Netzwerks für Ichthyosen und verwandte Verhornungsstörungen NIRK (Nr. 01GM0606) sowie der Deutschen Kinderkrebsstiftung.