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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Zur Beziehung zwischen Body Mass Index und Karieserfahrung bei Grundschülern des Ennepe-Ruhr-Kreises

Meeting Abstract

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  • Helga Senkel - Fachbereich Gesundheit des Ennepe-Ruhr-Kreises, Schwelm
  • Inka Goddon - Fachbereich Gesundheit des Ennepe-Ruhr-Kreises, Schwelm
  • Roswitha Heinrich-Weltzien - Poliklinik f. Präv. Zahnheilkunde der FSU, Jena

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds700

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds700.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Senkel et al.
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Gliederung

Text

Die Zunahme übergewichtiger Kinder geht jüngsten Berichten zufolge mit Erkrankungen einher, die mit der Aufnahme hoch raffinierter Zucker assoziiert sind. Somit könnten Veränderungen des Ernährungsverhaltens auch einen Einfluss auf die Zahngesundheit übergewichtiger Kinder besitzen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Beziehung zwischen dem Body Mass Index (BMI) und dem Kariesbefall von deutschen und türkischen Kindern des Ennepe-Ruhr-Kreises zu untersuchen.

Eine Zufallsstichprobe von 8- (n=240) und 10-jährigen (n=206) Kindern mit einem erhöhten Kariesrisiko wurde für diese Pilotstudie selektiert. Die Karies wurde auf Kavitationsniveau (WHO, 1997) erfasst; eine röntgenologische Kariesdiagnostik wurde nicht vorgenommen. Gewicht und Körpergröße wurden zur Berechnung des BMI unter Verwendung der Standardverfahren der Deutschen Adipositas Gesellschaft (2001) herangezogen. Die Kinder wurden vier Gewichtsklassen der BMI-Perzentilen <10, >10, >90, >97 zugeordnet. Zur Datenanalyse wurden deskriptive statistische Verfahren und die Varianzanalyse zur Absicherung signifikanter Unterschiede zwischen den Gruppen verwandt.

Es lagen keine signifikanten Unterschiede in den vier Gewichtsklassen der BMI-Perzentilen zwischen den Gruppen kategorisiert nach Alter, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit vor. Weiterhin bestand keine Beziehung zwischen dem BMI und der Kariesprävalenz bei deutschen und türkischen Kindern. In der Gruppe der 8-Jährigen unterschied sich der Anteil von kariesfreien deutschen (33%) und türkischen (24%) Kindern signifikant; der Kariesbefall im Milchgebiss (7,5 dfs; 9,7 dfs) unterschied sich hingegen nicht. Der höchste Milchzahnkariesbefall (8,3 dfs; 10 dfs) lag bei den normalgewichtigen deutschen und türkischen Schülern vor. In der Gruppe der 10-Jährigen bestand ebenfalls ein signifikanter Unterschied zwischen dem Anteil kariesfreier deutscher (38%) und türkischer (20%) Kinder; kein Unterschied bestand im Kariesbefall des bleibenden Gebisses (0,5 DMFS; 1,2 DMFS). Der höchste Kariesbefall (1,7 DMFS) wurde bei den normalgewichtigen türkischen Kindern registriert.

Eine vergleichbare Kariesprävalenz und gleiche Verteilung der Gewichtsklassen der BMI-Perzentilen zwischen deutschen und türkischen Kindern lassen vermuten, dass andere Ernährungsfaktoren als die Aufnahme von Kohlenhydraten den BMI beeinflussen.