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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Kommunikationsschwächen in integrierten Informationssystemen: eine Übersicht

Meeting Abstract

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  • Samrend Saboor - UMIT- Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol
  • Elske Ammenwerth - UMIT- Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds673

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds673.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Saboor et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung / Hintergrund: Eine einwandfreie Übertragung von Informationsobjekten (z.B. Leistungsanforderungen) zwischen rechnerbasierten Anwendungssystemen ist essentiell für den Behandlungsprozess im Krankenhaus [1], [2]. Meist ist jedoch die notwendige Integration dieser Anwendungssysteme, trotz Kommunikationsstandards (z.B. DICOM und HL7, [3], [4]) nicht ideal [5], [6], [7]. Die internationalen Initiative IHE versucht, einen gemeinsamen Konsens für die einheitliche Verwendung der Kommunikationsstandards vorzugeben [8], [9], [10]. Hierzu kapselt das IHE Technical Framework Anwendungsfälle in klar getrennte Integrationsprofile. Diese Profile enthalten Transaktionen, in denen die Anwendungssysteme als Akteure mit definiertem Verhalten Informationen austauschen. Eine problemlose Kommunikation zwischen den beteiligten Anwendungssystemen ist dennoch nicht selbstverständlich [11], [12]. So gibt es u.a. viele nur schwer erkennbare inhaltliche Fehler in scheinbar gelungenen Kommunikationen. Die notwendige Ursachensuche im Zusammenspiel der Anwendungssysteme ist komplex. Zudem sind Änderungen an funktionierenden Kommunikationswegen oft aufwendig und potentielle Seiteneffekte schwer abschätzbar. Insgesamt fehlt bisher eine Möglichkeit, die Kommunikation von Anwendungssystemen systematisch auf relevante Schwachstellen zu untersuchen.

Ziel des Beitrages: Erarbeitung einer Taxonomie möglicher Schwachstellen in der Kommunikation rechnerbasierter Anwendungssysteme.

Material und Methoden: Systematische Recherche in der Medizin-Informatik Fachliteratur, wie z.B. [13], sowie in PubMed. Hierbei wurde beispielsweise nach Erfahrungsberichten von missglückten Integrationsprojekten gesucht. Zusätzlich wurden Berichte eigener Systemanalyse-Projekte an regionalen Krankenhäusern gesichtet. Der Fokus hierbei lag auf Schwachstellen in der Anbindung eingesetzter Anwendunssysteme. Die Resultate wurden dann nach inhaltlichen Gesichtpunkten gruppiert und redundante Ergebnisse zusammengefasst.

Ergebnisse: Typische Schwachstellen bei der rechnerbasierten Übertragung von Informationsobjekten (z.B. Medienbrüche, falsch formatierte Informationsattribute, Inkonsistenzen, Fehlen von Informationen, Aussetzen von Anwendungssystemen, Deadlocks, unkontrollierte Datenredundanz in unterschiedlichen Anwendungssystemen) wurden zusammengetragen und gegliedert. Die vollständige Auflistung wird auf der GMDS-Tagung 2007 präsentiert.

Diskussion / Schlussfolgerungen: Derzeit ist es kompliziert, Kommunikationsfehler in integrierten Informationssystemen nachzuvollziehen bzw. negative Seiteneffekte von Änderungen an bestehenden Infrastrukturen abzuschätzen. Hierzu wird eine Methode gebraucht, die gezielt nach Schwachstellen suchen kann. Die vorliegende Arbeit erscheint hierfür als wichtige Voraussetzung.


Literatur

1.
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2.
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3.
ACR/NEMA. DICOM Homepage. 2007 [cited 2007 Feb]; Available from: http://medical.nema.org/ Externer Link
4.
HL7-Benutzergruppe. Hl7-Standard. 2007 [cited 2007 Feb]; Available from: http://www.hl7.de/standard/standards.ph Externer Link
5.
Khorasani R. Medical management: expanding radiologists' role using information technology to improve the quality of care. Semin Roentgenol 2003;38(3):282-6.
6.
Guise D, Kuhn K. Health information systems challenges: the Heidelberg conference and the future. Int J Med Inform 2003;69(2-3):105-14.
7.
Hammond W. Making the boundaries clearer: revisiting information systems with fading boundaries. Int J Med Inform 2003;26(2003):99-104
8.
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9.
Mildenberger P, Wein B, Bursig H, Eichelberg M. Aktuelle Entwicklungen von DICOM und IHE. Radiologe 2005;45(8):682-689.
10.
Moore S. Using the IHE scheduled work flow integration profile to drive modality efficiency. Radiographics 2003;23(2):523-9.
11.
Boochever S. HIS/RIS/PACS integration: getting to the gold standard. Radiol Manage 2004;26(3):16-24.
12.
Carr C, Moore S. IHE: a model for driving adoption of standards. Comput Med Imaging Graph 2003;27(2-3):137-46.
13.
Haux R, Winter A, Ammenwerth E, Brigl B. Strategic Information Management in Hospitals. New York, USA: Springer-Verlag; 2004.