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Inanspruchnahme niedergelassener Ärzte und Ärztinnen durch Kinder und Jugendliche – Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung / Hintergrund: Die Datenlage der amtlichen Statistik und der Versicherungsträger zur Inanspruchnahme niedergelassener Ärzte im Kindes- und Jugendalter ist insgesamt sehr begrenzt und erlaubt nur eingeschränkte personenbezogene Auswertungen. Aktuelle repräsentative Zahlen zur jährlichen Inanspruchnahme von Kinderärzten, Allgemeinmedizinern und ausgewählten Fachärzten liefert für die in Deutschland lebenden 0- bis 17-Jährigen nun der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey.
Material / Methoden: Im Rahmen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys wurden in den Jahren 2003 bis 2006 8.656 Mädchen und 8.985 Jungen untersucht. Die Daten zur Inanspruchnahme niedergelassener Ärzte beruhen für die 0 bis 13 Jahre alten Kinder auf Angaben der Eltern und für die 14- bis 17-Jährigen auf Selbstangaben.
Um für die einzelnen Arztgruppen spezifische Inanspruchnahmemuster aufzuzeigen, wird in der bivariaten Analyse nach Alter, Geschlecht, Ost-/West-Zugehörigkeit, Wohnortgröße, Migrations- und Sozialstatus stratifiziert. Zusätzlich werden die Inanspruchnahmeraten mittels logistischer Regression geschätzt.
Ergebnisse: Für die einzelnen Arztgruppen zeichnen sich im Altersverlauf unterschiedliche signifikante Inanspruchnahmemuster ab: So sinkt die jährliche Inanspruchnahmerate von Kinderärzten von einer Rate von 95,1% bei den 0- bis 2-Jährigen (95%-KI: 93,9%-96,1%) auf 25,4% bei den 14- bis 17-Jährigen (95%-KI: 23,2%-27,6%), während die Rate bei Allgemeinmedizinern von 11,8% auf 53,1% steigt (95%-KI: 9,7%-14,2% bzw. 95%-KI: 50,7%-55,5%). Hals-Nasen-Ohren-Ärzte werden von Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren, Augenärzte im Grundschulalter und Internisten, Hautärzte und Chirurgen von den 14- bis 17-Jährigen am häufigsten in Anspruch genommen. 37,2% der weiblichen Jugendlichen haben zudem einen Frauenarzt aufgesucht (95%-KI: 34,9%-39,6%). Neben dem Alter zeigen auch die anderen soziodemographischen Merkmale signifikante Einflüsse auf das Inanspruchnahmeverhalten.
Diskussion / Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Daten geben für die Bundesrepublik Deutschland einen differenzierten Überblick über die Inanspruchnahme ambulanter Versorgungsangebote. In vertiefenden multivariaten Analysen werden zukünftig weitere Einflussgrößen (wie z.B. Krankheiten, Beeinträchtigungen oder Gewalterfahrungen) berücksichtigt. Die Ergebnisse liefern einen wichtigen Beitrag für die Diskussion um eine mögliche Über , Unter- oder Fehlversorgung einzelner Gruppen von Kindern und Jugendlichen und die Formulierung spezifischer Handlungsbedarfe.