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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Lärmexposition in Bayern

Meeting Abstract

  • Katja Radon - LMU, München
  • Vera Ehrenstein - LMU, München
  • Hedwig Spegel - LMU, München
  • Nicole Meyer - LMU, München
  • Rüdiger von Kries - LMU, München
  • Dennis Nowak - LMU, München

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds659

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds659.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Radon et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Viele Personen fühlen sich durch Lärm belästigt, eine besondere Rolle spielt hierbei der Straßenlärm im Wohnumfeld. Eine Beurteilung der Lärmbelästigung sowie möglicher adverser Effekte auf die Gesundheit kann nur durch die gemeinsame Bewertung möglichst aller Lärmquellen erfolgen. Ziel des hier dargestellten Teils der LEe-Untersuchung (Lärm – Exposition und Befinden) war es, die Exposition gegenüber Umweltlärm erstmals personenbezogen zu erfassen.

Material und Methoden: Diese Querschnittsuntersuchung wurde an einer Stichprobe von 628 Kindern (8-12 Jahre), 633 Jugendlichen (13-17 Jahre) und 486 Erwachsenen (18-65 Jahre) aus vier bayerischen Städten unterschiedlicher Einwohnergröße durchgeführt (Teilnahme 52%). Der individuelle Schallpegel wurde über 24 Stunden mittels Personendosimeter der Firma Larson Davies kontinuierlich gemessen und die subjektive Lärmbelastung zeitgleich mittels Tagebuch erfasst.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten deutliche Unterschiede im Schallpegel in Abhängigkeit vom Alter der Teilnehmer: Für die Gruppe der Kinder lag der Schallpegel am Tag (6-22 Uhr) im Median bei 80 dB(A) im Vergleich zu 76 dB(A) für die Jugendlichen und 71 dB(A) für die Erwachsenen. Während der Nachtstunden (22 bis 6 Uhr) wiesen die Kinder hingegen die geringsten medianen Schallpegel auf (40 dB(A)).

Des Weiteren zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen den vier Untersuchungsorten. Erwartungsgemäß waren die nächtlichen Schallpegel in der Großstadt signifikant höher als in den drei kleineren Städten. Am Tag konnten keine deutlichen Unterschiede zwischen den Untersuchungsorten festgestellt werden. Die subjektive Wahrnehmung von Umweltlärm am Untersuchungstag war hingegen sowohl tags als auch nachts insbesondere für die Erwachsenen aus der Großstadt deutlich höher als in den anderen Studienorten.

Diskussion: Die von uns eingesetzte Personendosimetrie gibt einen guten Überblick über die integrative Lärmbelastung über 24 Stunden. Insgesamt ergaben sich die höchsten mittleren Schallpegel am Tag für die Gruppe der Kinder. Hauptursache hierfür ist möglicher Weise selbst verursachter Lärm.

Die Studie wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz finanziell unterstützt.