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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Dosis-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und alkoholbezogenen Erkrankungen bei männlichen Krankenhauspatienten

Meeting Abstract

  • Katharina Lau - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Greifswald
  • Jennis Freyer-Adam - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Greifswald
  • Beate Coder - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Greifswald
  • Jeannette Riedel - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Institut für Medizinische Psychologie, Greifswald
  • Hans-Jürgen Rumpf - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Lübeck
  • Ulrich John - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Greifswald
  • Ulfert Hapke - Ernst-Moritz-Arndt Universität-Greifswald, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Greifswald

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds609

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds609.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Lau et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Studie war die Analyse alkohol-attributabler Erkrankungen in Allgemeinkrankenhäusern. Es sollte untersucht werden, ob das Risiko für Erkrankungen mit unterschiedlichen alkohol-attributablen Fraktionen durch die täglich konsumierte Alkoholmenge (31 - 60 g, 61 - 120 g, > 120 g) vorhergesagt werden kann.

Methoden: Die Stichprobe umfasste 805 männliche Allgemeinkrankenhauspatienten im Alter von 18 bis 64 Jahren mit einer Alkoholproblematik (Abhängigkeit, Missbrauch, Risikokonsum). Die Patienten wurden hinsichtlich des Zusammenhangs ihrer Erkrankungen mit Alkohol in drei Gruppen eingeteilt: vollständig alkohol-attributable Erkrankungen (AAF = 1), teilweise alkohol-attributable Erkrankungen (AAF < 1) und Erkrankungen ohne Bezug zu Alkohol (AAF = 0). Es wurden Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf alkoholbezogene und soziodemographische Variablen untersucht. Anhand multinomialer logistischer Regressionsanalysen wurde das Risiko für Erkrankungen mit AAF = 1 und AAF < 1 vorhergesagt.

Ergebnisse: Bei 26,6 % der Patienten lag eine Erkrankung mit AAF = 1 vor und 27,1 % der Patienten hatten eine Erkrankung mit AAF < 1. Patienten mit einem Konsum von > 120 g hatten im Vergleich zu Patienten mit einem Konsum von 61 - 120 g und zu Patienten mit einem Konsum von 31 - 60 g ein signifikant erhöhtes Risiko für Erkrankungen mit AAF < 1. Für Erkrankungen mit AAF = 1 war zusätzlich das Risiko von Patienten mit einem Konsum von 61 - 120 g signifikant höher als für Patienten mit einem Konsum von 31 - 60 g.

Schlussfolgerungen: Mehr als die Hälfte der Allgemeinkrankenhauspatienten mit Alkoholproblemen hat alkoholbezogene Erkrankungen. Es besteht ein Dosis-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko für Erkrankungen mit AAF = 1 oder AAF < 1.