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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Entwicklung der humanmedizinischen Lehre im Querschnittsbereich "Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren" an den deutschen Fakultäten

Meeting Abstract

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  • Guido Kusak - Institut für Rehabilitationsmedizin, MLU Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Wilfried Mau - Institut für Rehabilitationsmedizin, Halle (Saale)

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds603

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds603.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Kusak et al.
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Gliederung

Text

Einleitung/Hintergrund: Mit der Einführung der neuen Approbationsordnung für Ärzte ergaben sich neue Herausforderungen für die Vermittlung von rehabilitationsbezogenem Wissen. Die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) hat bereits vielfältige Maßnahmen zur Qualitätssicherung der neuen Pflicht-Lehrangebote durchgeführt, um frühzeitig die Grundlagen für eine hochwertige rehabilitative Versorgung einer steigenden Zahl chronisch Kranker zu legen. Vor diesem Hintergrund untersucht die aktuelle Studie den Verlauf der Umsetzung des Querschnittsbereiches „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ (Q-12) an den medizinischen Fakultäten seit der Einführung der neuen Approbationsordnung 2003.

Material und Methoden: Die Beauftragten des Q-12 aller deutschen medizinischen Fakultäten erhielten 2004, 2005 und 2006 einen anonym auszufüllenden Fragebogen zur Umsetzung des Q-12.

Ergebnisse: 12 von 18 Universitäten organisieren den Q-12 von einer Einrichtung aus, deren Arbeitsschwerpunkt einem der Teilbereiche des Q-12 zugeordnet ist. Die mittleren Anteile der Teilbereiche an der Lehre im Q-12 haben sich über die Befragungen hinweg ausgeglichen (Rehabilitation: 35%, Physikalische Medizin: 36%, Naturheilverfahren: 31%). Die insgesamt vorgesehene Stundenzahl (2006: 36 Stunden) hat sich nur wenig verändert. Weitere Veränderungen der Struktur des Q-12 sehen derzeit 3 Einrichtungen vor. Die häufigsten Lehrmethoden sind Vorlesungs- bzw. Seminarvorträge durch Dozenten (100%), praktische Übungen am Patienten (72%) sowie Patientenvorstellungen (67%). Mit der Etablierung des Q-12 sind die meisten Fakultäten, die vorübergehend mündliche Examina angeboten haben, zu schriftlichen Prüfungen in Form von M.C-Fragen zurückgekehrt. Objective structured examinations (OSCEs) bieten derzeit 3 Einrichtungen an.

Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Etablierung des Q-12 ist an den Einrichtungen weitgehend abgeschlossen. Der Rahmen für eine engagierte und praxisorientierte Ausgestaltung des Q-12 wird durch Ressourcenbegrenzungen deutlich festgelegt. Eine Weiterentwicklung des Lehrangebots mit dem Ziel einer langfristigen Sicherung der rehabilitativen Versorgungsqualität kann daher nicht durch eine zeitliche Ausweitung erfolgen. Verbesserungen innerhalb der vorgegebenen Grenzen werden vorrangig realisiert durch die Anbindung der Lehre an spezifische klinische Indikationsbereiche, Angebote von entsprechenden Wahlpflichtfächern im PJ, praxisorientierte Lehr- und Prüfungsmethoden und durch eine begleitende Forschung zum Q-12.