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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Bevölkerungsbezogene Erhebung der Lungenfunktion im Rahmen der KORA-Plattform in Augsburg

Meeting Abstract

  • Stefan Karrasch - GSF-Institut für Inhalationsbiologie, Neuherberg/München
  • Jürgen Behr - Medizinische Klinik und Poliklinik I, Klinikum der LMU, Großhadern, München
  • Kathrin Ernst - GSF-Institut für Inhalationsbiologie, Neuherberg/München
  • Joachim Heinrich - GSF-Institut für Epidemiologie, Neuherberg/München
  • Rudolf A. Jörres - Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, Klinikum der LMU, Innenstadt, München
  • Dennis Nowak - Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, Klinikum der LMU, Innenstadt, München
  • Rudolf M. Huber - Medizinische Klinik Innenstadt, Klinikum der LMU, München
  • H.-Erich Wichmann - GSF-Institut für Epidemiologie, Neuherberg/München
  • Holger Schulz - GSF-Institut für Inhalationsbiologie, Neuherberg/München

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds582

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds582.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Karrasch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Aus einer Stichprobe der bayerischen Bevölkerung soll mittels einer Querschnittsuntersuchung die Prävalenz von Atemwegserkrankungen, insbesondere COPD und Asthma, im Zusammenhang mit Risikofaktoren eruiert werden. COPD und Asthma gehören zu den häufigen chronischen Lungenerkrankungen in Deutschland, insbesondere die COPD wird jedoch im Frühstadium oft nicht diagnostiziert.

Material und Methoden: Bei Probanden der KORA F4-Kohorte erfolgt für die Geburtsjahrgänge 1946 - 1965 eine Spirometrie vor und nach Bronchodilatation mit zweimal 0,1 mg Salbutamol (Masterscope PC, VIASYS Healthcare, JAEGER) sowie die Messung der exhalierten Stickstoffmonoxidkonzentration (FENO, NIOX Monitoring System, Aerocrine). Zur Beurteilung der Spirometrie werden die Referenzwerte der ERS (1993) herangezogen. Vorbekannte akute oder chronische respiratorische Erkrankungen sowie Medikamenteneinnahmen werden über einen standardisierten Fragebogen erfasst.

Ergebnisse: Bei den bislang untersuchten Probanden (n = 383; 178 Männer, 205 Frauen) betrug FENO im Mittel 14,2 ÷ 1,8 / 13,6 ÷ 1,9 ppb (Geomittel ÷ SD; Männer/Frauen), Werte über 35,0 ppb zeigten 6,3% / 8,1% der Probanden. Die forcierte Vitalkapazität (FVC) betrug 109,7 ± 13,6 / 119,8 ± 15,5 %Soll (Mittel ± SD), das forcierte exspiratorische Volumen der ersten Sekunde (FEV1) 105,8 ± 16,2 / 109,4 ± 16,7 %Soll. FEV1%FVC betrug vor Bronchodilatation 77,4 ± 6,5 / 77,8 ± 6,3, nach Bronchodilatation 79,5 ± 6,2 / 80,0 ± 6,1. Pathologische Befunde (FEV1%FVC < 70) wurden bei 11,9% / 9,8%, grenzwertige Befunde (70 < FEV1%FVC < 80) bei 49,4% / 48,8% der Probanden festgestellt.

Schlussfolgerung: Die Referenzwerte für FVC und FEV1 gemäß ERS liegen unterhalb des Durchschnitts der Normalbevölkerung im Raum Augsburg, diese Befunde unterstützen internationale Daten [1]. Zur sicheren Beurteilung der prognostischen Aussagekraft leicht erhöhter FENO - bzw. verminderter Spirometriewerte bezüglich Asthma und COPD sind Follow-Up-Untersuchungen geplant.


Literatur

1.
Roca J, Burgos F, Sunyer J, Saez M, Chinn S, Anto JM, Rodriguez-Roisin R, Quanjer PH, Nowak D, Burney P. References values for forced spirometry. Group of the European Community Respiratory Health Survey. Eur Respir J. 1998;11 (6):1354-62.