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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Geographische und bevölkerungsbezogene Analyse der Hausbesuche durch Allgemeinmediziner in Mecklenburg-Vorpommern

Meeting Abstract

  • Romy Heymann - Institut für Community Medicine, Greifswald
  • Neeltje van den Berg - Institut für Community Medicine, Greifswald
  • Claudia Meinke - Institut für Community Medicine, Greifswald
  • Steffen Fleßa - Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Greifswald
  • Dietrich Thierfelder - Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
  • Wolfgang Hoffmann - Institut für Community Medicine, Greifswald

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds558

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds558.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Heymann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im AGnES-Projekt (Arzt-entlastende, Gemeinde-nahe, E-Health gestützte, Systemische Intervention) wird untersucht, inwieweit der Einsatz einer Community Medicine Nurse (CMN) zur Entlastung der Hausärzte bei Hausbesuchen in ländlichen Regionen für das Gesundheitswesen, die Hausärzte selbst und die Patienten als vorteilhaft im Vergleich zur bestehenden ambulanten Versorgungsstruktur zu bewerten ist. Um den Einsatz einer CMN quantifizieren zu können, ist es unter anderem erforderlich, den derzeitigen Bedarf an Hausbesuchen differenziert nach strukturellen Gegebenheiten, wie Bevölkerungsdichte und Altersstruktur zu erfassen. Daraus lassen sich im Anschluss die finanziellen Aufwendungen für Hausbesuche innerhalb der bestehenden und der neuen Versorgungsstruktur ableiten.

Methoden: Die deskriptive Auswertung der Hausbesuchshäufigkeiten in einer Postleitzahlregion im 1. Quartal 2006 erfolgte mit Hilfe von SAS. Die Verteilung der einzelnen Hausärzte mit den jeweiligen Praxissitzen wurde nach Postleitzahlen geokodiert und in ArcView dargestellt. Auf dieser Basis wurde eine Analyse der durchschnittlichen Hausbesuchshäufigkeit je Hausarzt differenziert nach den einzelnen Postleitzahlregionen Mecklenburg-Vorpommerns durchgeführt. Daraus wurde die durchschnittliche Anzahl an Hausbesuchen für die Bevölkerung einer Region und die Regionen, in denen statistisch gesehen die meisten Hausbesuche bezogen auf die Einwohnerzahlen stattgefunden haben, abgeleitet. Zur Darstellung der Ergebnisse wurde das Geografische Informationssystem ArcView 3.3 verwendet.

Ergebnisse: In ländlichen Regionen mit Siedlungen unter 2.000 Einwohnern werden die meisten Hausbesuche je Hausarzt durchgeführt. In Siedlungen mit mehr als 20.000 Einwohnern wurden ca. 30 % weniger Hausbesuche je Hausarzt durchgeführt. Zusammenfassung: In Zukunft wird mittels multivariater Analysen ermittelt, ob Patienten in ländlichen Regionen, mit einem hohen Anteil über 60ig Jähriger, häufiger Hausbesuche als Patienten in städtischen Regionen erhalten. Die Ergebnisse zeigen bereits, dass in ländlichen Regionen in denen hausärztliche Unterversorgung droht, der Bedarf an Hausbesuchen sehr hoch ist. Die Unterstützung der Hausärzte durch eine CMN scheint in solchen Regionen sinnvoll.