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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Entwicklung eines digitalen Mutterpasses für das deutsche Gesundheitswesen

Meeting Abstract

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  • Daniel Hellmuth - Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin
  • Guido Noelle - Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin
  • Rainer Herpers - Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds553

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds553.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Hellmuth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit der Einführung des Mutterpasses in Papierform im Jahr 1968 werden Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere dokumentiert, um Probleme während der Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegen zu wirken. Trotzdem beinhaltet der Mutterpass in seiner bisherigen Papierform einige Schwachpunkte. So muss er z. B. bei Verlust beim Frauenarzt neu ausgestellt werden. Obwohl der Mutterpass mehrmals überarbeitet wurde, fehlen immer noch einige medizinische Inhalte, die mittlerweile zum Standard einer Vorsorgeuntersuchung gehören, wie z. B. die HIV-Serologie.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Erarbeitung eines Konzeptes zur digitalen Speicherung der Informationen in strukturierter maschinenlesbarer Form, damit der Arzt bei einem Verlust alle bisher erfassten Daten neu abspeichern und über Institutionsgrenzen austauschen kann.

Material und Methoden: Bei CDA handelt es sich um ein personenbezogenes Dokument mit klinischen Inhalten. Es besteht aus zwei Teilen, einem Header und einem Body. Der CDA Header beinhaltet Metainformationen wie Dokumententyp und Absender. Der Body enthält die eigentliche klinische Dokumentation. Die Informationen können sowohl Menschen wie auch Maschinen lesbar gespeichert werden.

Ergebnisse: Das Modell in der Schweiz sieht eine Speicherung des Mutterpasses im Portable Document Format (PDF) vor. Der große Nachteil dieses Formates ist allerdings, dass die Daten nicht weiterverarbeitet werden können.

Der hier vorgestellte Lösungsansatz geht noch einen Schritt weiter. Diese Arbeit bildet eine vollständige Implementierungsmöglichkeit des digitalen Mutterpasses für Deutschland auf Basis von CDA Release 2. CDA beschreibt keine Applikation, sondern vielmehr eine Standardisierungsmöglichkeit, wie klinische Daten gespeichert werden sollen, um sie automatisch auswertbar zu machen. In dieser Form lassen sich die Daten schnell und kostengünstig in andere Sprachen übersetzen, so dass auch ausländische Mitbürger, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind, den Mutterpass verstehen und benutzen können. Durch die maschinelle Auswertbarkeit sind die erhobenen Daten im Laufe der Schwangerschaft wertvoller, da sie mit anderen Daten, wie z. B. Blutdruck, kombiniert werden können, die nicht Gegenstand der Papierform sind.