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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Integration der Infektionsdokumentation in eine KIS Umgebung

Meeting Abstract

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  • Thomas Haar - Friedrich Alexander Universität Nürnberg-Erlangen, Erlangen
  • Thomas Bürkle - Friedrich Alexander Universität Nürnberg-Erlangen, Erlangen
  • Hans-Ulrich Prokosch - Friedrich Alexander Universität Nürnberg-Erlangen, Erlangen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds538

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds538.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Haar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Zunahme multiresistenter Keime und krankenhauserworbener (nosokomialer) Infektionen stellt ein wachsendes Problem in der stationären Krankenversorgung dar [1]. Eine Überwachung und Dokumentation derartiger Infektionen ist nach §23 Infektionsschutzgesetz (IfsG) verpflichtend und kann zu einem Rückgang führen [2]. Problematisch ist jedoch immer noch die saubere Integration dieser Infektionsdokumentation in die klinischen Arbeitsabläufe und die EDV Anwendungen.

Ziele: Mit der hier vorgestellten Entwicklung soll erreicht werden, dass die Dokumentation nach §23 IfsG nicht mehr ausschließlich über dedizierte EDV Anwendungen von Drittanbietern sondern integriert in die üblichen ärztlichen Dokumentationsvorgänge im klinischen Arbeitsplatzsystem Soarian® durchgeführt werden kann.

Methoden: Basierend auf einem Dreikomponentendesign wurde eine workflowintegrierte Infektionsdokumentation mit Werkzeugen des klinischen Arbeitsplatzsystems Soarian® entwickelt. Mit Hilfe des Soarian® Formulareditors (Form Adaptability Tool) wurde ein Eingabeformular für nosokomiale Infektionen gemäß den Kriterien des Center of Disease Control (CDC) implementiert. Die Formularsteuerung öffnet dabei je nach Art der Infektion bestimmte Eingabefelder, die vorher im Catalog Browser als Datenbankfelder definiert wurden. Im Workflow Editor wurde ein erster prototypischer Workflow definiert, der das Infektionserfassungsformular dann triggert, wenn anhand einer ADT-A03-Nachricht eine Patientenverlegung oder -entlassung stattfindet. Schließlich wurde eine Datenexportkomponente implementiert, die in der Übergangszeit (Teilerfassung in Soarian®, Teilerfassung wie bisher in HyBase®) einen Export der in Soarian erfassten Daten nach HyBase® unterstützt, wo die Daten der Statistikauswertung zugeführt werden.

Ergebnisse: In Diskussion mit den Klinikern ergaben sich erste Erweiterungswünsche im Hinblick auf den Workflow, so dass eine Formulartriggerung beispielsweise nur bei bestimmten Indikatoroperationen erfolgt. Die noch nicht implementierte Importschnittstelle in HyBase® hat einen routinemässigen Einsatz bisher noch verhindert. Eine Umsetzung ist für das 2. Quartal 2007 geplant.

Diskussion: Der gewählte Ansatz verspricht eine breitere und gezieltere Möglichkeit, die Infektionsdokumentation im Rahmen üblicher klinischer Arbeitsabläufe zu triggern und damit die Erfassung zu intensivieren. Parallel dazu sind Ansätze geplant, Daten aus anderen EDV Systemen auf Infektionshinweise automatisiert zu untersuchen.


Literatur

1.
Gastmeier P, Sohr D, Geffers C, Koch J, Rüden H, Nassauer A, Daschner F. Identifikation von krankenhaushygienischen Problemen durch Infektionsstatistiken: Erste Ergebnisse seines Surveillance-Systems für Intensivstationen. März 1998; Robert Koch Institut; Infektionsepidemiologische Forschung Ausgabe 1/1998; 19-21.
2.
Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) - NEO-KISS: Surveillance-Protokoll Neonatologische Intensivpatienten. Vol. 1. Berlin: Robert Koch-Institut; 2004