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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Vergleich des durch Computer Assisted Telefon Interview (CATI) und Paper and Pencil Interview (PAPI) ermittelten Zigarettenkonsums

Meeting Abstract

  • Markus Feuerbach - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Michael Häfelinger - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Elvira Mauz - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Thomas Ziese - Robert Koch-Institut, Berlin

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds521

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds521.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Feuerbach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Um Gesundheitsdaten zu vergleichen oder in einem „Mixed-Mode“-Ansatz einzusetzen, ist der Erhebungsmethodeneinfluss zu berücksichtigen. Bisher wurden deutschsprachige Methodenstudien zu gesundheitsbezogenen Themen meist mit unabhängigen Stichproben analysiert. Dabei können Methodeneffekte nicht isoliert betrachtet werden.

Die Erhebungsmethodeneinflüsse auf abhängige Stichproben wurden im Projekt „Optimierung der Vergleichbarkeit von Erhebungsmethoden – schriftliche und telefonische Befragung“ untersucht (Robert Koch-Institut 2005/2006).

Material/Methoden: Es wurden gesundheitsrelevante Daten im Cross-Over-Design mit den Befragungsmethoden CATI und PAPI erhoben. Die erste Untersuchungsgruppe (G1 n=1233) wurde in t0 telefonisch und in t1 schriftlich befragt, die zweite (G3 n=834) vice versa. Eine Kontrollgruppe wurde zu beiden Befragungszeitpunkten telefonisch interviewt (G2 n=863).

Die Erhebungen wurden umgesetzt als Wiederholungsbefragungen mit Teilnehmenden zweier Telefonsurveys, an denen sich die Fragen in Inhalt und Form orientierten. Für die drei Gruppen liegen abhängige Datensätze von n=2930 Personen vor, die Angaben zu beiden Erhebungszeitpunkten gemacht haben.

Hier vorgestellte Ergebnisse beziehen sich auf Rauchen in den Items „Raucherstatus“ und „Anzahl gerauchter Zigaretten“.

Ergebnisse: Beim Raucherstatus zeigte sich eine sehr hohe Stabilität zwischen erster und zweiter Befragung mit Kappa über 0,8 in allen drei Gruppen. Es war kein Methodeneffekt erkennbar.

Die angegebene Zahl der gerauchten Zigaretten war bei beiden Vergleichsgruppen bei PAPI signifikant höher als bei CATI. Insgesamt unterschied sich die Zahl der durchschnittlich gerauchten Zigaretten um 1,1 (p<0,001), bei Frauen um 1,9 - bei Männern um 0,7. Es ließ sich ein deutlicher Methodeneffekt erkennen. Bei wechselnder Methode ist ein hoch signifikanter Unterschied der angegebenen Zigarettenzahl zwischen erster und zweiter Befragung aufgetreten, bei zwei CATI Befragungen nicht. Die Korrelation zwischen erster und zweiter Befragung lag bei allen Gruppen bei r≥0,80.

Diskussion: Die Bildung eines Anpassungsfaktors zwischen den Methoden scheint durch die hohe Korrelation vertretbar zu sein. So lässt sich die durchschnittliche Anzahl der gerauchten Zigaretten, auf schriftlichem und telefonischem Weg erhoben, zusammenfassend auswerten oder in einem „Mixed-Mode“-Ansatz gemeinsam verwenden.