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Epidemiologie kolorektaler Karzinome - Daten des Bremer Epidemiologischen Krebsregisters 1999-2004
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: Kolorektale Karzinome sind in Deutschland sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Tumorerkrankung. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird für beide Geschlechter jeweils auf 35.000 geschätzt [Ref. 1]. Bei den tumorbedingten Todesursachen ist der Darmkrebs ebenfalls mit jeweils fast 15.000 Todesfällen die zweithäufigste Ursache bei Männern und bei Frauen.
Die Prognose kolorektaler Karzinome, die sich in den letzten Jahren deutlich verbessert hat [Ref. 2], hängt in erster Linie vom Erkrankungsstadium zum Diagnosezeitpunkt ab.
Seit Oktober 2002 ist der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen um die Koloskopie als Früherkennungsuntersuchung für Männer und Frauen ab dem 56. Lebensjahr erweitert worden.
Material und Methoden: Im Datenbestand des Bremer Epidemiologischen Krebsregisters wurden wichtige klinische Kenngrößen kolorektaler Karzinome im Diagnosezeitraum 1999 – 2004 untersucht. Die Analyse umfasst 3.180 Tumoren.
Ergebnisse: In der Auswertung werden geschlechts- und altersspezifische Inzidenz- und Mortalitätsraten abgebildet.
Das Tumorstadium wird anhand der Verteilung der Tumorgröße T, des regionären Lymphknotenbefalls N und der Fernmetastasierung M beurteilt. Bei Männern und Frauen konnten 69 % der Tumoren erst bei einer Tumorgröße T3/T4 diagnostiziert werden. Bei über einem Drittel der Patienten waren zum Diagnosezeitpunkt die regionären Lymphknoten (N1/N2) befallen. Die 5-Jahres-Überlebensrate wird in Abhängigkeit zur Tumorgröße T dargestellt.
Diskussion: Der hohe Anteil großer Tumore (T3/T4) ist auch in anderen Registern beobachtbar [Ref. 3]. Effekte des Screenings sind im kurzen Beobachtungszeitraum 1999 - 2004 noch nicht zu beurteilen.
Eine erkennbare Verschiebung des Tumorstadiums in prognostisch günstigere Stadien ist nur bei einer hohen Teilnahmerate am Früherkennungsprogramm möglich. Die Akzeptanz der Koloskopie in der Bevölkerung ist z.Z noch relativ niedrig.
Eine Bewertung des Überlebens in Abhängigkeit von der Screeningteilnahme kann nur über ein Follow up der Screeningteilnehmern in den Krebsregistern erfolgen.
Literatur
- 1.
- Krebs in Deutschland. 5. überarbeitete, aktualisierte Ausgabe. Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland. Saarbrücken, 2006
- 2.
- Brenner H, Stegmaier C, Ziegler H. Verbesserte Langzeitüberlebensraten von Krebspatienten - Die unterschätzten Fortschritte der Onkologie. Dt. Ärzteblatt 2005; 102: A2628-2633.
- 3.
- Tumorregister München (2006): http://trm.web.med.uni-muenchen.de/epi.html