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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Genderspezifische Unterschiede im Konsum von legalen Drogen: Zigaretten- und Alkoholkonsum bei Jugendlichen

Meeting Abstract

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  • Svenja Pust - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
  • Thomas Klein - Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg
  • Sven Schneider - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds315

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds315.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Pust et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die vorliegende Studie untersucht die Fragestellung, ob junge Raucherinnen und Raucher eine höhere Anfälligkeit für einen regelmäßigen Alkoholkonsum haben als Jugendliche, die nicht rauchen. Ein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Analyse von genderspezifischen Unterschieden sowie Unterschieden im Bildungsstatus der Jugendlichen.

Material und Methoden: Datengrundlage der Untersuchung ist eine für Deutschland repräsentative Studie mit dem Titel: Die Drogenaffinität Jungendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2004. Die Studie wird in regelmäßigen mehrjährigen Abständen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt. Mittels einer multivariaten logistischen Regressionsanalyse wurden Risikogruppen für das Rauchen im Alter von 12 bis 17 Jahren identifiziert. Die Analyse wurde getrennt für die Altersgruppen 12 bis 14 und 15 bis 17 Jahre durchgeführt. Darüber hinaus wurde anhand einer multivariablen Ereignis-datenanalyse die Beziehung zwischen dem Tabak- und Alkoholkonsum betrachtet. Beide Analysen wurden geschlechtsspezifisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die Berechnungen zeigen keine signifikanten Geschlechtsunterschiede in der Prävalenz des Rauchens. Bei Jungen, nicht jedoch bei Mädchen, hat der Bildungsstand einen signifikanten Einfluss auf das Rauchen. So ist die Prävalenz des Rauchens bei Jungen, die ein Gymnasium besuchen, signifikant geringer als bei Jungen, die eine Realschule oder eine Hauptschule besuchen. Die Anwesenheit von Rauchern im Haushalt ist im Vergleich zu einem Nichtraucherhaushalt mit einer signifikant höheren Rauchprävalenz assoziiert (Altersgruppe 15-17 Jahre: 48,0% vs. 8,9% bei Mädchen und 52,7% vs. 8,8% bei Jungen). Die Ereignisdatenanalyse zeigte darüber hinaus, dass ein früher Rauchbeginn mit einem signifikant höheren Alkoholkonsum assoziiert ist als ein späterer Rauchbeginn. Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen nicht.

Diskussion / Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Prävalenz des Rauchens zwischen den Geschlechtern angeglichen hat, es bestehen keine genderspezifische Unterschiede. Unterschiede zwischen den Geschlechtern (wie auch im Bildungsstatus) bestehen aber zum Teil in den Korrelaten für das Rauchen und erfordern somit eine Berücksichtigung bei Präventionsmaßnahmen.