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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Entwicklung eines Gesundheitsmonitoring für Deutschland

Meeting Abstract

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  • Cornelia Lange - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Panagiotis Kamtsiuris - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Bärbel-Maria Kurth - Robert Koch-Institut, Berlin

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds230

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds230.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Lange et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein systematisches Gesundheitsmonitoring ist in Deutschland bislang nicht etabliert. Die in Verantwortung des Robert Koch-Instituts durchgeführten Gesundheitssurveys, die seit 20 Jahren erhoben werden (Nationale Untersuchungssurveys, Bundesgesundheitssurvey, Kinder- und Jugendgesundheitssurvey KiGGS, telefonische Gesundheitssurveys), belegen die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von regelmäßig durchgeführten Datenerhebungen. Anhand dieser Daten können Veränderungen der gesundheitlichen Lage und des Gesundheitsverhaltens auf Bevölkerungsebene abgebildet werden, um beispielsweise für Bevölkerungsgruppen mit besonderem Unterstützungsbedarf adäquate und zielgruppenbezogene Interventionen zu planen.

Methoden: Derzeit werden am RKI konzeptionelle Vorarbeiten zur Etablierung eines kontinuierlichen Gesundheitsmonitorings geleistet. Dabei wird insbesondere die Verzahnung von Telefon- und Untersuchungssurveys, von Querschnitt- und Längsschnittstudien sowie von Primär- und Sekundärdaten methodisch geprüft und mit Piloterhebungen getestet. Im Blickpunkt steht dabei auch die Adaptation bislang eingesetzter Untersuchungsinstrumente an nationale und internationale Standards, um eine weitgehende Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten.

Ergebnisse/Ausblick: Durch ein geeignetes Design und ein flexibles Erhebungsinstrumentarium sollen folgende Ziele gesichert werden: 1) Trendanalysen von Gesundheit und gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen; 2) Interpretation dieser Veränderungen im Kontext sozialer Rahmenbedingungen und gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen oder gesundheitspolitischer Entscheidungen als Beitrag für eine evidenzbasierte Gesundheitspolitik; 3) Darstellung individueller Verläufe und Aussagen über kausale Wirkungsverhältnisse. Zur Umsetzung dieser Ziele sollen jährlich repräsentative Querschnittsbefragungen der erwachsenen Bevölkerung unter Einbeziehung schwer erreichbarer Bevölkerungsgruppen durchgeführt, die im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey einbezogenen Kinder und Jugendlichen wiederholt befragt „KiGGS-Kohorte“ sowie eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung zusätzlich untersucht und befragt werden. Die inhaltliche Konzeption der Surveys erfolgt in enger Abstimmung mit internen und externen Experten. Das Erhebungsprogramm ist von dem Grundsatz geleitet, über die Auswertung vorhandener Datenquellen Lücken zu identifizieren und diese gezielt zu füllen, wobei die Zusammenhänge von gesundheitlicher Situation mit den Lebensbedingungen und der sozialen Lage besonders berücksichtigt werden sollen. Durch die Kombination von stetig mitgeführten Kernmodulen mit variablen Untersuchungsteilen soll eine flexible Herangehensweise gewährleistet werden, die sowohl Trendanalysen sichert als auch die Anpassung an aktuelle gesundheitspolitische Fragestellungen erlaubt.