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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Generisches Kennzahlsystem zur Steuerung im Informationsmanagement

Meeting Abstract

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  • Ansgar Kutscha - PERGIS Systemhaus GmbH, Mannheim
  • Alfred Winter - Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Universität Leipzig, Leipzig

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds224

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds224.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Kutscha et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Informationsmanagern im Gesundheitswesen und deren Kunden fehlt ein Modell ihres Krankenhausinformationssystems, das über steuerungsrelevante Kennzahlen die Kostensituation (und den Nutzen) des Krankenhausinformationssystems als Ganzes sowie seiner Komponenten in den Sichten der handelnden Akteure transparent darstellt. Dadurch fehlt eine gesicherte und belastbare Grundlage für eine zeitnahe Erkennung von Fehlentwicklungen, einen betriebsübergreifenden Kostenvergleich und eine Bewertung von Optimierungspotentialen [1].

Material und Methoden: Die Arbeit basiert auf einer strukturierten Befragung von IT-Entscheidern im Gesundheitswesen, der Analyse von IT-Rahmenkonzepten und bestehenden Kennzahlsystemen [2] sowie praxisbezogenen Erfahrungen. Das 3LGM²-Metamodell [3] und der 3LGM²-Baukasten [4] wurden zur Nutzung des generischen Kennzahlsystems erweitert. Als prototypische Anwendung wurde das rechnerbasierte Informationssystem eines Krankenhauses der Regelversorgung mit einem auf dem generischen Kennzahlsystem basierenden Lebenszyklus-Kostenmodell modelliert und einer Evaluation durch Entscheidungsträger unterzogen.

Ergebnisse: Das generische Kennzahlsystem konnte als Verrechnungs- und Steuerungssystem in das 3LGM² implementiert werden. Über die Beziehungen innerhalb des Modells konnten die Kosten von den Infrastrukturkomponenten der physischen Werkzeugebene des 3LGM² über die Anwendungssystemen der logischen Werkzeugebene hin zu den Unternehmensaufgaben auf der fachlichen Ebene verrechnet werden. Durch den generischen Ansatz und die Verrechnungsmethodik können allen handelnden Akteuren innerhalb der IT-Organisation aber auch den Entscheidungsträgern in den Fachabteilungen die Kennzahlen bereitgestellt werden, die entsprechend ihrer Entscheidungskompetenz und Weisungsbefugnis [5] steuerungsrelevant sind. Die Evaluation zeigte, dass die Kostenmodellierung auch geeignet ist, den Entscheidungsträgern und Fachverantwortlichen die Leistungen der IT-Organisation transparent zu machen.

Diskussion: Die entwickelte Steuerungsmethode muss ihren Beweis noch antreten, ob sie durch Abstraktion, Automatisierung und Kommunikation mit Buchhaltungssysteme geeignet ist, in größeren Organisationen angewendet zu werden. Die Methodik ist darauf ausgelegt, auch Qualitätskennzahlen über die Beziehungen der Modellelemente zu verrechnen. Dazu muss geprüft werden, ob die Qualitätskennzahlen, die derzeit in verschiedenen KIS-Monitor-Projekten erarbeitet werden, zu einer Kennzahlverrechnung geeignet sind. Die Standardisierung durch die Kennzahlverrechnung bietet eine Grundlage für Benchmarking der IT-Unterstützung von fachlichen Unternehmensausgaben.


Literatur

1.
Kutscha A. Modellierung von ökonomischen Bewertungskriterien zur Unterstützung des strategischen Informationsmanagements bei der Beurteilung von Krankenhausinformationssystemen. Dissertation an Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie. 2007, Universität Leipzig: Leipzig.
2.
Kütz M (Hrsg.). Kennzahlen in der IT. 2003, dpunkt.verlag: Heidelberg.
3.
Winter A, et al. Modelling Hospital Information Systems (Part 1). Methods of Information in Medicine. 2003;42(5):544-51.
4.
Wendt T, et al. Modeling Hospital Information Systems (Part 2). Methods of Information in Medicine. 2004;43(3):256-67.
5.
Ahn H, Dyckhoff H. Zum Kern des Controllings: Von der Rationalitätssicherung zur Effektivitäts- und Effizienzsicherung. 2004, Lehrstuhls für Unternehmenstheorie, RWTH Aachen: Aachen.