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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter – Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS)

Meeting Abstract

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  • Panagiotis Kamtsiuris - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Robert Schlack - Robert Koch-Institut, Berlin

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds185

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds185.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Kamtsiuris et al.
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Gliederung

Text

Einleitung/Hintergrund: Allgemein gilt das Kindes- und Jugendalter als Lebensphase eines guten gesundheitlichen Zustands. Vor diesem Hintergrund ist die Prävention und frühzeitige Erkennung von Entwicklungsstörungen und Erkrankungen in diesem Alter von großer Bedeutung. Diesem Zweck dienen u. a. die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 für das Kindesalter bis zum 6. Lebensjahr. Mit den im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) erhobenen Daten zur Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen lässt sich die Frage beantworten, wie vollständig das Angebot der Früherkennungsuntersuchungen genutzt wird.

Material/Methoden: Im Rahmen von KiGGS wurden die Eltern schriftlich über die Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 für ihr Kind befragt. In die Analyse wurden alle Teilnehmer einbezogen, die nach 1989 in Deutschland geboren sind und das 6. Lebensjahr vollendet hatten (N=7.352).

Ergebnisse: 81% der Kinder und Jugendlichen haben vollständig an allen Früherkennungsuntersuchungen teilgenommen, 16 % nur teilweise. Weitere 3 % sind nie bei einer Vorsorgeuntersuchung gewesen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern, zwischen Stadt und Land sowie zwischen den Geburtsjahrgängen gibt es nicht. Kinder aus dem Osten Deutschlands haben mit 75 % seltener an allen Untersuchungen teilgenommen als Kinder aus Westdeutschland. Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sowie solche mit Migrationshintergrund nahmen durchschnittlich seltener alle Früherkennungsuntersuchungen wahr (72 % bzw. 56 %). 14 % der Kinder mit Migrationshintergrund haben sogar nie an einer Früherkennungsuntersuchung teilgenommen. Weitere Unterschiede bestanden darüber hinaus hinsichtlich des Geburtsalters der Mutter und der Geschwisterkonstellation.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Im Sinne einer Vorsorge, die alle Kinder erreicht, ist es notwendig, Familien mit niedrigem Sozialstatus, Familien mit Migrationshintergrund sowie ältere und sehr junge Mütter bzw. Familien mit mehreren Kindern noch stärker zur Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen zu ermutigen.