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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

IV Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) – ausgewählte parodontische Ergebnisse zur Mundgesundheit in Deutschland

Meeting Abstract

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  • Thomas Hoffmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden
  • Ursula Reis - TNS Healthcare GmbH, München
  • Wolfgang Micheelis - Institut der Deutschen Zahnärzte, Köln

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds159

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds159.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ergebnisse der analytischen und experimentellen Epidemiologie zeigen, dass die Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) als Risikoindikator für u.a. chronisch ischämische Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus und niedergewichtige Frühgeburten fungieren kann. Vor diesem Hintergrund kommt bevölkerungsrepräsentativen epidemiologischen Untersuchungen zur oralen Gesundheit eine wesentliche allgemeingesundheitliche Bedeutung zu.

Material und Methoden: Im Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsstudie an 4631 deutschen Zufallspersonen der Altergruppen Kinder (12 Jahre), Jugendliche (15 Jahre), Erwachsene (35-44 Jahre) und Senioren (65-74 Jahre) wurden orale Befunde erhoben sowie sozialwissenschaftliche Befragungen durchgeführt. Parameter/Indizes zu parodontalen Erkrankungen umfassten: Plaqueindex ((PI [4]), Papillenblutungsindex (PBI [3]), Sondierungstiefe, Attachmentverlust (AV), Community Periodontal Index (CPI [1], [5], [6]), Extent & Severity Index (ESI [2]).

Ergebnisse: PI: Die Prävalenzen der 12Jährigen, 15Jährigen und 35-44Jährigen lagen für die Grade 0 bis 1 bei ca. 30-37%, Grade 2+3 bei ca. 63-70%; der Senioren bei ca. 20 bzw. 80%. PBI: 12- und 15Jährige mit ca. 75% Prävalenz der Grade 0–2, ca. 25% der Grade 3+4; Erwachsene mit ca. 66 bzw. 34%, Senioren mit ca. 43 bzw. 57%. CPI und ESI sind in Tabelle 1 [Tab. 1] zusammengefasst.

Schlussfolgerungen: Der deutliche Anstieg der Parodontitisprävalenz im Vergleich zur DMS III (1997) sowohl bei den Erwachsenen (Grad 3 um 20,5 und Grad 4 um 6,4 Prozentpunkte) als auch bei den Senioren (Grad 3 um 8,3 und Grad 4 um 15,4 Prozentpunkte) lässt die aktuellen Präventions- und Therapiekonzepte kritisch hinterfragen.


Literatur

1.
Ainamo J, Barmes D, Beagrie G, Cutress T, Martin J. Development of the World Health Organization (WHO) Community Periodontal Index of Treatment Needs (CPITN). Int Dent J. 1982;32:281.
2.
Carlos JP, Wolfe MD, Kingman A. The extent and severity index: a simple method for use in epidemiologic studies of periodontal disease. J Clin Periodontol. 1986;13:500.
3.
Saxer UP, Mühlmann HR. Motivation und Aufklärung. Schweiz Mschr Zahnheilk. 1975;85:905.
4.
Silness J, Löe H. Periodontal disease in pregnancy. II. Correlation between oral hygiene and periodontal condition. Acta Odont Scand. 1964;22:121.
5.
WHO World Health Organization. Oral health surveys: Basic methods. 3rd ed., WHO Genf 1987.
6.
WHO World Health Organization. Oral health surveys: Basic methods. 4th ed., WHO Genf 1997.