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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Täglicher Schulsport in der Grundschule – das Projekt "fit für pisa"

Meeting Abstract

  • Vicky Henze - Allgemeiner Sport-Club Göttingen von 1846 (ASC) e.V., Göttingen
  • Markus Röbl - Universitätskinderklinik Göttingen, Pädiatrie II, Göttingen
  • Jörg Schnitzerling - Allgemeiner Sport-Club Göttingen von 1846 (ASC) e.V., Göttingen
  • Thomas Suermann - Ärztekammer Niedersachsen, Präventionsbeauftragter, Göttingen
  • Susanne Bisson - Medizinische Hochschule Hannover, Prävention und Rehabilitation in der System- und Versorgungsforschung, Stiftungslehrstuhl, Hannover
  • Christian Krauth - Medizinische Hochschule Hannover, Abt. Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystmforschung, Hannover
  • Ulla Walter - Medizinische Hochschule Hannover, Prävention und Rehabilitation in der System- und Versorgungsforschung, Stiftungslehrstuhl, Hannover

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds148

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds148.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Henze et al.
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Gliederung

Text

EINLEITUNG/HINTERGRUND: Täglicher Sportunterricht in der Grundschule stellt aufgrund vollständiger Erreichbarkeit der Kinder einen wichtigen Ansatz zur Prävention von Bewegungsmangel und Übergewicht dar. Im Rahmen des Projekts "fit für pisa" werden die obligatorischen 2 Schulstunden Sport/Woche durch 3 weitere Sportstunden ergänzt. Inzwischen wird an 5 Grundschulen in Göttingen von der 1. bis zur 4. Klasse täglicher Sportunterricht durchgeführt.

Die BMBF-geförderte Studie soll Aufschluss darüber geben, inwieweit sich täglicher Sportunterricht auf Gesundheit, Bewegungsverhalten und Bildung von Schülern langfristig auch nach Abschluss der Intervention auswirkt und inwieweit Kinder mit erhöhten Risikofaktoren von dem Angebot profitieren. Eine ökonomische Evaluation soll erstmals Aufschluss über kurz- und langfristige Einsparpotentiale bei den Folgekosten geben.

MATERIAL/METHODEN: Die Datenauswertung erfolgt nach einem Längsschnitt- (Kohorte) und einem Querschnittansatz. Die Stichproben der Maßnahme (für den Längsschnitt) bilden zum einen Schüler, die an der Intervention "fit für pisa" teilnehmen (Interventionsgruppe, n=70) bzw. nicht teilnehmen (Kontrollgruppe, n=56). Neben der Schuleingangsuntersuchung werden die Schüler jährlich auf ihren medizinischen Gesundheitszustand, ihre motorische Entwicklung und ihre emotionale Befindlichkeit untersucht. Zur Datenerhebung werden weitgehend standardisierte, validierte Instrumente eingesetzt, zu denen für Kinder in diesem Alter repräsentative Vergleichsdaten vorhanden sind.

ERGEBNISSE: Dargelegt werden vorerst die Ergebnisse aus drei Untersuchungszeitpunkten (Beginn der 1. bis zum Ende der 2. Klasse). In allen untersuchten Bereichen können bereits nach zweijährigem Interventions-verlauf signifikante Unterschiede zwischen Interventions- und Kontrollgruppe ermittelt werden. Bisher weisen Kinder mit täglichem Sportunterricht niedrigere BMI-Werte, bessere motorische Fähigkeiten und Kraftausdauerfähigkeiten auf als Kinder ohne tägliche Sportstunden. Täglicher Sport unterstützt zudem die Stärkung und Erhaltung des Selbstwertgefühls und wirkt sich positiv auf das Selbstbild aus.

DISKUSSION/SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Intervention nimmt die vielfach erhobenen Forderungen nach täglichem durch Qualitätsmanagement gesicherten sowie curricular strukturierten und standardisierten Sportunterricht durch fachlich qualifizierte Lehrkräfte auf. Erste Ergebnisse zeigen, dass täglicher Sportunterricht zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern beiträgt. Befragungen in der 5. und 6. Klasse werden Hinweise auf die Nachhaltigkeit geben.