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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Benchmarking von klinischem Outcome und Kosteneffektivität der stationären Rehabilitation nach Hüft-Endoprothetik an Einrichtungen in Rheinland-Pfalz

Meeting Abstract

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  • Christine Baulig - Technische Universität Dresden, Dresden
  • Manfred Nosper - Medizinischer Dienst der Krankenversicherung, Alzey
  • Frank Krummenauer - Technische Universität Dresden, Dresden

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds024

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds024.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Baulig et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Um Indikatoren der Ergebnisqualität zwischen verschiedenen Leistungserbringern vergleichen und im Falle klinisch oder ökonomisch relevanter Abweichungen konstruktive Ansätze zu Qualitäts-Steigerungen aufzeigen zu können, wurde für die stationäre Rehabilitation nach Hüft-Endoprothetik 2006 eine prospektive benchmark-Studie an neun stationären Rehabilitations-Einrichtungen des Landes Rheinland-Pfalz implementiert.

Methodik: Für insgesamt 2415 Patienten nach unilateraler Hüft-Endoprothetik, die sich 2006 einer 21 Tage dauernden stationären Rehabilitation in einer von neun mittelstädtischen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz unterzogen, wurden Angaben zum Behandlungsergebnis auf Basis der Software EVA-Reha® (MDK Rheinland-Pfalz) dokumentiert. Als primärer Indikator der Ergebnisqualität wurde der intraindividuelle Anstieg des Staffelstein-Index bei Entlassung gegenüber Aufnahme bestimmt, als primärer ökonomischer Indikator die Kosteneffektivität [€ / %] als Relation der mit der Krankenkasse abgerechneten direkten Kosten [€] für die Versorgung gegenüber dem im Staffelstein-Index gemessenen Nutzen [%].

Ergebnisse: Zwischen den Einrichtungen variierten das mediane Alter der Patienten von 72–74 Jahren, der Anteil weiblicher Patienten von 60–82%, die maximal bei einem Patienten berichtete Aufenthaltsdauer von 27–42 Tagen. Im Gesamtkollektiv zeigte sich ein Anstieg des Staffelstein-Index um 25% (Quartilspanne 18–33%) von im Median 50% bei Aufnahme auf 77% bei Entlassung. Für die neun Einrichtungen zeigten sich mediane Anstiege zwischen 18–31%, ausgehend von 37–58% bei Aufnahme auf 58–80% bei Entlassung. Auch nach Korrektur für den individuellen Status bei Aufnahme zeigte sich ein statistisch signifikanter monotoner Trend (Jonckheere/Terpstra p<0.001) in der Verbesserung des Staffelstein-Index mit zunehmender Behandlungszahl des Zentrums in dieser Untersuchung

Das Gesamtkollektiv zeigte eine mediane Kosteneffektivität von 79 € (60–112 €) pro im Staffelstein-Index gewonnenen Prozentpunkt; die medianen marginalen Kosten in den neun Einrichtungen varriierten zwischen 65–127 € pro Prozentpunkt (p<0.001).

Schlussfolgerung: Es zeigte sich bei der stationären Rehabilitation nach Hüft-Endoprothetik eine statistisch signifikante und ökonomisch relevante Heterogenität zwischen den neun beteiligten Einrichtungen, insbesondere in Relation zur in die Studie eingebrachten Behandlungszahl.