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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Einstellungen von Studierenden zu Kommunikation, Teamarbeit und interprofessionellem Lernen: Übersetzung des „University of the West of England“ Interprofessionellen Fragebogens (UWE-IP) ins Deutsche

Poster

  • corresponding author Sarah Berger - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Katja Hermann - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Katherine Pollard - University of the West of England, Bristol, England
  • Christian Stock - Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
  • Joachim Szecsenyi - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Cornelia Mahler - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP06_07

doi: 10.3205/13gma055, urn:nbn:de:0183-13gma0554

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Berger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im Rahmen des Bachelorstudiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung (IPG) wurde eine Lehrveranstaltung zum Thema Teamkommunikation entwickelt. Zur Erfassung studentischer Einstellungen wurde der Interprofessionelle Fragebogen der University of the West of England (UWE-IP) herangezogen. Der UWE-IP besteht aus 35 Items und erfasst auf vier Skalen die Einstellung zu Kommunikation und Teamarbeit, interprofessionellem Lernen, interprofessionellen Interaktionen und interprofessionellen Beziehungen [1].

Ziel dieser Studie war die Übersetzung des UWE-IP ins Deutsche (UWE-IP-D) und eine test-theoretische Überprüfung der zwei Skalen „Kommunikation und Teamarbeit“ und „interprofessionelles Lernen“ an einer Kohorte von Studierenden der Humanmedizin (HM) und der IPG.

Methoden: Der UWE-IP wurde gemäß internationalen Richtlinien [2] ins Deutsche übersetzt und in einem „think aloud“-Prozess mit 8 Studierenden pilotiert. Vor der interprofessionellen Lehrveranstaltung füllten Studierende die zwei Skalen des UWE-IP-D „Kommunikation und Teamarbeit“ [9 Items; Likert-Skala (1 „stimme voll und ganz zu“ bis 4 „stimme überhaupt nicht zu“)] und „Interprofessionelles Lernen“ [9 Items; Likert-Skala (1 „stimme voll und ganz zu“ bis 5 „stimme überhaupt nicht zu“)] aus. Als Maße der Reliabilität der Skalen wurden die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) und die Trennschärfe (korrigierte Item-Skala-Korrelation) ermittelt.

Ergebnisse: Von den 165 Studierenden, die den Bogen ausfüllten, studierten 145 (87,9%) HM und 20 (12,7%) IPG; 72 (43,6%) waren männlich und 93 (56,4%) weiblich. Das mittlere Alter betrug 23,7 Jahre (SD= 2,6).

Beide Skalen des UWE-IP-D zeigten ausreichende Reliabilität mit Cronbachs Alpha=0,71 für „Kommunikation und Teamarbeit“ und 0,90 für „Interprofessionelles Lernen“. Die Items der Skala „Kommunikation und Teamarbeit“ wiesen eine Trennschärfe zwischen 0,31 und 0,54 (8 Items) auf. Ein Item zeigte eine Trennschärfe von 0,17. Da diesem Item überwiegend zugestimmt wurde, deutet dies auf eine leichte Frage mit Deckeneffekt hin. Die Items der Skala „Interprofessionelles Lernen“ wiesen eine Trennschärfe zwischen 0,43 und 0,79 auf.

Fazit: Die zwei Skalen des UWE-IP-D „Kommunikation und Teamarbeit“ und „Interprofessionelles Lernen“ zeigten eine gute Reliabilität. Es ist wichtig validierte Instrumente anzuwenden, um fundierte Schlüsse zu ziehen und um Vergleiche mit nationalen und internationalen Ergebnissen zu fördern.


Literatur

1.
Pollard KC, Miers ME, Gilchrist M. Collaborative learning for collaborative working? Initial findings from a longitudinal study of health and social care students. Health Soc Care Community. 2004;12(4):346-358. DOI: 10.1111/j.1365-2524.2004.00504.x Externer Link
2.
Mahler C, Reuschenbach B. Richtlinien zur Übersetzung von Assessmentinstrumenten. In: Reuschenbach B, Mahler C (Hrsg). Pflegebezogene Assessmentinstrumente : internationales Handbuch für Pflegeforschung und -praxis. 1. Aufl. Bern: Huber; 2011. S.101-110.