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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

27.09. - 29.09.2012, Aachen

Arbeitsplatz-basiertes Assessment in der Medizinischen Ausbildung: Bedeutung der Definition von Lernzielen

Vortrag

  • corresponding author Anja Rogausch - Universität Bern, Abteilung für Assessment und Evaluation, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Christoph Berendonk - Universität Bern, Abteilung für Assessment und Evaluation, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Patrick Jucker-Kupper - Universität Bern, Abteilung für Assessment und Evaluation, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Stephanie Montagne - Universität Bern, Abteilung für Assessment und Evaluation, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Christine Beyeler - Universität Bern, Abteilung für Assessment und Evaluation, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocV569

doi: 10.3205/12gma201, urn:nbn:de:0183-12gma2011

Veröffentlicht: 18. September 2012

© 2012 Rogausch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Mini-Clinical Evaluation Exercises (Mini-CEX) sollen Medizinstudierende darin unterstützen, ihre klinischen Fertigkeiten mittels Feedback und entsprechend vereinbarter Lernziele zu verbessern. Unbekannt ist, wie häufig Lernziele schriftlich festgehalten werden und wie sich diese Assessments von den übrigen unterscheiden.

Methode: Im 4. Studienjahr der Universität Bern absolvierten 2011 alle Medizinstudierenden (n=165) insgesamt je 11 Mini-CEX während der Blockpraktika in Chirurgie, Innerer Medizin, Gynäkologie, Pädiatrie und Psychiatrie. Wir untersuchten, wie häufig Lernziele an den 45 beteiligten Kliniken schriftlich festgehalten wurden, und ob Zusammenhänge mit der Dauer der Beobachtung, des Feedbacks und der Zufriedenheit der Studiereden bestanden.

Ergebnisse: Lernziele wurden bei 33% aller 1783 Mini-CEX schriftlich festgehalten. Der Anteil an Assessments mit dokumentiertem Lernziel variierte deutlich zwischen den Kliniken (6-80%) und war am höchsten in Kliniken, die wenige Studierende (<25/Jahr) betreuten. Die Dauer der Beobachtung bzw. des Feedbacks war vergleichbar (Median jeweils 15 bzw. 5 Min.). Bei Assessments mit Lernziel wurde das Feedback durch die Studierenden als hilfreicher bewertet (Mittel 8.41±1.70 Standardabweichung vs. 7.96±2.02; 10-Punkt-Skala).

Schlussfolgerung: Assessments, die in ein definiertes Lernziel münden, benötigen nicht mehr Zeit, werden aber durch die Studierenden als hilfreicher bewertet. Wir empfehlen, deren Anteil auch in Kliniken mit vielen Studierenden zu steigern [1], [2], [3], [4], [5].


Literatur

1.
Berendonk C, Beyeler C, Westkämper R, Giger M. Strukturiertes Feedback in der ärztlichen Weiterbildung: Mini-CEX und DOPS. Schweiz Arztez. 2008;89(32):1337-1340.
2.
Montagne S, Jucker-Kupper P, Berendonk C, Rogausch A, Beyeler C, Giger M. Drei Jahre Erfahrung mit Arbeitsplatz-basiertem Assessment (Mini-CEX und DOPS) in der ärztlichen Weiterbildung. Schweiz Arztez. 2010;91(4):109-111.
3.
Norcini J, Burch V. Workplace-based assessment as an educational tool: AMEE Guide No. 31. Med Teach. 2007;29(9):855-871. DOI: 10.1080/01421590701775453 Externer Link
4.
Norcini JJ, Blank LL, Duffy FD, Fortna GS. The mini-CEX: a method for assessing clinical skills. Ann Intern Med. 2003;138(6):476-481.
5.
Rogausch A, Berendonk C, Giger M, Bauer W, Beyeler C. Ziel und Nutzen des Arbeitsplatz-basierten Assessments im klinischen Alltag: Eine Einschätzung. Schweiz Med Forum. 2012;12(10):214-217.