gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

27.09. - 29.09.2012, Aachen

Die metakognitive Perspektive von klinischen Dozenten im notfallmedizinischen Unterricht – Erfassung mittels retrospektivem Lautem Denken

Vortrag

Suche in Medline nach

  • corresponding author Jan Breckwoldt - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum, Berlin, Deutschland
  • Oliver Wendt - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Harm Peters - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für Lehre in der Medizin, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocV562

doi: 10.3205/12gma193, urn:nbn:de:0183-12gma1935

Veröffentlicht: 18. September 2012

© 2012 Breckwoldt et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Metakognition während des Unterrichtens könnte einen Indikator für Unterrichtsqualität darstellen. Wir wollten daher metakognitive Vorgänge während des Unterrichtens erfassen, um dadurch empirische Daten für die Entwicklung von Unterrichtskompetenz und für die Konzeption von didaktischen Trainingsprogrammen zu erhalten.

Methode: Zur Erfassung von Gefühlen und Gedanken während des Unterrichtens verwendeten wir die Methode des retrospektiven “Lauten Denkens” (retrospective think-aloud, rTA). Die untersuchten Dozenten/innen führten rTAs anhand von standardisierten Videosequenzen ihrer eigenen Unterrichtssituationen durch. Audio-Aufzeichnungen der rTAs wurden transkribiert und mit Qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse: 35 Unterrichtseinheiten im notfallmedizinischen Kleingruppenunterricht im 3. Studienjahr von 32 verschiedenen Dozenten/innen wurden analysiert. Daraus wurden 632 Aussagen extrahiert und 3 Hauptkategorien zugeordnet: Unterrichtsbezogen (51%), Studierendenbezogen (26%) und Dozentenbezogen (21%). Zwischen den einzelnen Dozenten/innen fanden sich deutliche Unterschiede in der Kategorien-Zuordnung. Während einige Dozenten/innen nur einen schmalen Fokus auf Unterrichtinhalte legten, zeigten andere ein balanciertes Muster über alle drei Kategorien.

Schlussfolgerung: Die metakognitive Perspektive von Dozenten/innen in der Notfallmedizin unterscheidet sich stark. Inwieweit diese Unterschiede mit Unterrichtserfahrung oder mit Evaluationsergebnissen durch die Studierenden korrelieren ist Gegenstand weiterer Analysen [1], [2], [3], [4].


Literatur

1.
Fonteyn ME, Kuipers B, Grobe SJ. A description of think aloud method and protocol analysis. Qual Health Res. 1993;3(4):430-441. DOI: 10.1177/104973239300300403 Externer Link
2.
Young KA. Direct from the source: The value of ‘think-aloud’ data in understanding learning. J Educ Enquiry. 2005;6:27-32.
3.
Aldeen AZ, Gisondi MA. Bedside teaching in the emergency department. Acad Emerg Med. 2006;13(8):860–866. DOI: 10.1111/j.1553-2712.2006.tb01739.x Externer Link
4.
Mayring P. Qualitative Content Analysis [in German]. Weinheim: Beltz; 2008.