Artikel
Studientagebücher als sensibles Detektionsinstrument und Basis für zeitnahe Interventionen – Qualitätssicherung im Implementierungsprozess des Modellstudiengangs Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
---|
Gliederung
Text
Background: Die Implementierung eines modularen und interdisziplinären Curriculums bedarf u.a. eines Qualitätssicherungsinstruments, das sensibel und unmittelbar fachlich-inhaltliche und organisatorische Probleme in den erstmalig gelehrten Modulen aufdeckt und hierüber zeitnahe Interventionen ermöglicht.
Summary of work: Auf der Basis von Tagebucheinträgen der ersten Generation des Modellstudiengangs werden fach- und unterrichtsformatbezogene Probleme und studienorganisatorische Mängel ohne Zeitverzug erfasst. Anhand der so identifizierten Probleme werden mit den beteiligten Zielgruppen (unterrichtende Einrichtungen, Modulverantwortliche) konkrete Problemlösungsschritte erarbeitet.
Methode: Die Implementierung des Modellstudiengangs wird mithilfe eines online-gestützten Studientagebuchs qualitätssichernd begleitet, das täglich, wöchentlich und modulbezogen von Studierenden ausgefüllt wird. Diese werden u.a. zur Studienmotivation, Studierbarkeit der im Modul vorgegebenen Stoffmenge, Unterstützung durch die Lernumgebung sowie zur inhaltlichen Konsistenz der Module befragt. Die Stichprobe wird u.a. nach Alter, Geschlecht, Familienstatus sowie Migrationshintergrund stratifiziert. Mithilfe der validierten Globalauswertung [1] sowie der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring [2] wird das Datenmaterial ausgewertet.
Summary of results: Die Studientagebücher wurden als ein Qualitätssicherungsinstrument etabliert, mit dem hochsensibel und zeitnah Probleme identifiziert und eine evidenzbasierte Basis für Interventionen geschaffen werden. Erfasst wird dabei neben dem tatsächlichen das sogenannte "hidden“ Curriculum. Damit ist es möglich, prozessbegleitend die Implementierungsphase des Modellstudienganges zu evaluieren, bevor quantifizierende Evaluationsmaßnahmen zur Qualitätssicherung einsetzen.